Wer rastet rostet. Das gilt auch für die Gehirn-Leistung. Als Geschäftsführer sind Sie es zwar gewohnt, sich auf ständig neue Entscheidungssituationen zu konzentrieren. Aber: …
Autor: volkelt
Ist die Obergesellschaft Weisungsgefugt gegenüber der Geschäftsführung der Untergesellschaft, liegt eine umsatzsteuerliche Organschaft vor. Dazu genügt der Abschluss eines Beherrschungsvertrages (BFH, Urteil v. 10.5.2017, V R 7/16). …
Die gesetzliche Regelung, wonach die im Ausland ansässige deutsche Holding keinen Anspruch Kapitalertragsteuererstattung für eine in Deutschland tätige Tochtergesellschafter hat, kommt auf den Prüfstand (FG Köln, Urteil v. 17.5.2017, 2 K 773/16 u. a.). …
Wird der GmbH-Anteil in der Freiberufler-GmbH nach dem sog. Manager-Modell zum Nennwert auf einen Treuhänder und anschließend ebenfalls zum Nennwert auf einen neuen Gesellschafter übertragen, wird keine Schenkungssteuer fällig (FG Düsseldorf, Urteil v. 14.4.2017, 4 K 2596/16). …
Beteiligt sich ein Mitarbeiter an einem Konkurrenzunternehmen, dann haben Sie das Recht zur fristlosen Kündigung. Und zwar auf jeden Fall dann, wenn …
Die an die Pflichtmitgliedschaft in Industrie- und Handelskammern gebundene Beitragspflicht ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden. Dies hat der Erste Senat des Bundesverfassungsgerichts mit heute veröffentlichtem Beschluss bekräftigt und Verfassungsbeschwerden von zwei Kammermitgliedern zurückgewiesen. Diese machten geltend, dass die gesetzlich normierte Pflichtmitgliedschaft in den Industrie- und Handelskammern und die daraus resultierende Beitragspflicht nicht mit dem Grundgesetz vereinbar seien (BVerfG, Beschluss vom 12.7.2017, 1 BvR 2222/12 und 1106/13) .
Fazit: Nichts zu machen. Das höchstrichterliche Urteil bedeutet ein Ende der Diskussion – bzw. gibt für alle anderen anhängigen Verfahren vor, wie diese juristisch einzuschätzen sind.
Dass die sog. Cum-Ex-Geschäfte mindestens „umstritten” sind, ist unterdessen unbestritten. Frage ist, ob es ein Versagen des Bundesfinanzministeriums ist, dass sich jetzt einige Fond-Investoren die doppelte Erstattung der Kapitalertragsteuer juristisch durchsetzen wollen. Immerhin geht es hier um einen Steuerdeal in Höhe von geschätzten 12 Mrd. EUR.
Interessant: Das Handelsblatt (> Hier anklicken) hat die Rolle der in diesem Zusammenhang gutachterlich tätigen Jura-Professoren unter die Lupe genommen. Federführend für ein (Gefälligkeits-) Gutachten ist danach Prof. Joachim Englisch, Steuer-Rechtler an der Uni Münster.
Das Automobil-Kartell und die Verflechtungen mit der Verwaltung lassen grüßen. Hier zwischen Kapitalanlage-Fond, Wissenschaft und wegschauenden Finanzbehörden. Zum Thema haben wir bereits ausführlich inhaltlich berichtet > Hier anklicken
Ganz aktuell: Jetzt wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen den „Erfinder” der Cum-Ex-Geschäfte, den Rechtsanwalt Dr. Hanno Berger, offiziell Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben will (Quelle: NJW/Beck aktuell)..
TÜV TÖFF ROLLATOR
Im Prinzip haben ja alle Bescheid gewusst, die Sache für einen richtigen guten Coup gehalten und bestens verdient. So gesehen handelt es sich beim Dieselgate – wie soll ich das ausdrücken – um eine Art kollektiver Erleuchtung, die weit über die Reichweite gewöhnlicher Erfindungen hinausreicht. Allerdings wird es dafür keinen Einstein- und keinen Nobel-Preis geben. Nach wie vor beeindruckt sind wir aber von dem Software-Entwickler, der zuerst etliche Stunden damit verbracht hat, die TÜV-Umgebung zu simulieren und damit – sagen wir es einmal ganz offen – die ganze Republik verarscht hat. Wobei das gar nicht so kompliziert ist. Hätten wir auch drauf kommen können. Ist ja auch kein Teufelszeug, wenn der Jogger merkt, dass er auf einem Laufband rennt. Selbst dann, wenn er vor sich auf dem Monitor durch herrliche Toskana-Landschaften sputet. Im Prinzip reicht eine Kamera an der richtigen Stelle – etwa um im Bild zu bleiben – am Hinterkopf – aus. Zeigt die nur das Standbild vom Fitness-Center oder eben eine langweilige TÜV-Werkhalle, dann ist klar: Die Beine laufen im Stehen – also auf dem Simulator. Alleine schon, um zu vermeiden, dass in die Werkhalle giftige Gase und Dämpfe weichen, muss dann eben der Blue-Filter auf „on“ gestellt werden. Ansonsten droht keine direkte Gefahr für Leib und Leben.
Oder es war eben doch Alles ganz anders. Phänomen BIG-ROBOT, vergleichbar der Entwicklung im BIG DATA hat sich denn doch Alles etwas verselbstständigt und die Roboter-gesteuerte-Programmierung hat die profitabelste aller Lösungen angepeilt und an der Software ständig herumoptimiert, bis es die Juristen aus Amerika zufällig entdeckt haben. Kein Wunder, dass das Entsetzen in den Entwicklungsabteilungen bei Bosch, VW, Audi und Konsorten groß ist – war man doch bisher davon ausgegangen, dass die IT ein nützlicher Gehilfe aber kein eigenverantwortliches Entwicklungs-Monster ist. Womöglich gesteuert aus den Räumen des ehemaligen Radiosenders Eriwan, dem vermeintlichen Nest, von dem aus alle Computer-Hacker der Welt heraus agieren. Wie dem auch sei. Wir können das nicht entscheiden. Fakt ist jedenfalls, dass auf dem Firmenparkplatz vermehrt diese Gestalten unterwegs sind, die bevorzugt an neuen Diesel-Fahrzeugen kleine Visitenkärtchen unter den Scheibenwischer stecken. Import-Export. Macht ja kaum einen Unterschied, ob die Dreckschleudern in Stuttgart oder in Ulan Bator herumfahren. Auf der sicheren Seite sind Sie auf jeden Fall, wenn Sie anfangen für den Elektro-Rollator zu sparen. Was glauben Sie denn, was der in ein paar Jahren kosten wird?
Volkelt-Brief 30/2017
Vorbild Führung: Unangenehmes muss auch angepackt werden + Wenn nichts mehr geht: Wie Sie als Geschäftsführer die Handlungshoheit behalten + Das neue Wettbewerbsregister: So bereiten Sie Ihre GmbH darauf vor + Haftung: Warum Sie jetzt Ihre D & O‑Versicherung nachbessern müssen + Vorsteuererstattung: Kopie + Kopie = Original + In diesen Branchen brauchen Sie für einen (Anteils-) Verkauf eine Genehmigung + GmbH-Finanzen: Go digital für KMU und Handwerker-GmbHs + BWL: Neue BMF-Vorgaben für Tochtergesellschaften und Betriebsstätten.
BISS … die Wirtschaft-Satire