Kategorien
Volkelt-Briefe

Trend/Compliance: Was Sie als Geschäftsführer wissen müssten … 

 

Betrifft … Dar­um geht es … to do …
Grün­dung (von Tochtergesellschaften) Die rechts­wirk­sa­me Online-Grün­dung einer (Toch­ter-) GmbH inner­halb von 5 Tagen kommt näher.  Die ent­spre­chen­de EU-Richt­li­nie wur­de bereits am 11.7.2019 ver­öf­fent­licht und soll bis 2021 in deut­sches Recht umge­setzt werden. Aller­dings: Ohne Notar wird auch die­ses Ver­fah­ren nicht funk­tio­nie­ren. Fazit: Schnel­ler, aber ohne Kosteneffekt.
Kategorien
Volkelt-Briefe

Digitales: Die neuen Wearables 

Sport­uh­ren und Fit­ness­arm­bän­der sind bereits erfolg­rei­che Mil­li­ar­den­sel­ler. Aber es geht noch mehr und eini­ge der Nischen­an­bie­ter von sog. Weara­bles wit­tern Mor­gen­luft und wol­len schon in 2021 schwar­ze Zah­len schrei­ben. Es geht um Beklei­dung – genau genom­men Sport­un­ter­wä­sche und spe­zi­el­le Tri­kots mit inte­grier­ten Sen­so­ren, die bis zu 150 Para­me­ter erfas­sen – von der Atem- und Herz-Fre­quenz bis zur Herz­ra­ten­va­ria­bi­li­tät. Das Start­Up Qus hat einen sol­chen Sen­sor ent­wi­ckelt, der gera­de ein­mal 18 Gramm wiegt. Die Daten wer­den via Beklei­dungs-Fasern in das Mini-Daten­zen­trum im Nacken des Tri­kots gelei­tet und gesam­melt und zur wei­te­ren Aus­wer­tung per App auf den Rech­ner bzw. auf´s Smart­phone weitergeleitet.

Der Clou: Die Sport­be­klei­dung kann inklu­si­ve Digi­tal-Tech­nik in der Wasch­ma­schi­ne gewa­schen und anschlie­ßend im Trock­ner für die nächs­te Trai­nings­run­den auf­be­rei­tet wer­den. Wei­te­re Beson­der­heit und wich­tig für die Ver­mark­tung: Die Daten blei­ben in einem geschlos­se­nen Sys­tem und wer­den nur mit Zustim­mung des Sport­lers an einen Arzt oder an eine medi­zi­ni­sche Fakul­tät zur wis­sen­schaft­li­chen Aus­wer­tung her­aus­ge­ge­ben. Es muss also nicht befürch­tet wer­den, dass die sen­si­blen Vital­da­ten in fal­sche Hän­de gera­ten. Die Pro­gno­sen für sol­che Pro­duk­te klin­gen gut: Man erwar­tet jähr­li­che Wachs­tums­ra­ten um bis zu 50 % – auch für den deut­schen Markt.

Das Qus-Pro­dukt soll 2021 in Serie gehen und soll 2021 auf den deut­schen Markt kom­men. Das (beque­me und leich­te) Sport­shirt wird ca. 199 EUR kos­ten, die dazu­ge­hö­ri­ge Elek­tro­nik noch­mal soviel. Zum Ver­gleich: Leis­tungs­fä­hi­ge Smart­wat­ches kos­ten der­zeit zwi­schen 500 und 600 EUR und ber­gen zudem das Risi­ko, dass die Her­stel­ler die Daten – wenn auch nur in anony­mi­sier­ter Form – für sich nut­zen und damit zusätz­lich Kas­se machen.
Kategorien
Volkelt-Briefe

Chefsache PR: Was tun gegen Fake-News?

Nega­ti­ve Unter­neh­mens-PR scha­det jedem Unter­neh­men, ob bei der Suche nach neu­en Mit­ar­bei­tern, nach neu­en Geschäfts- oder Pro­jekt­part­nern oder nach Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten. Vie­le Geschäfts­füh­rer wis­sen, wie schnell es gehen kann, dass man „nega­tiv“ in die Schlag­zei­len kommt. Zum Bei­spiel: Wenn der Betriebs­rat oder die Gewerk­schaft die Medi­en zu irgend­ei­nem Anlass ein­schal­tet und ein über­eif­ri­ger Jour­na­list Tat­sa­chen in der Zei­tung ver­öf­fent­licht, die mit Ihrer Unter­neh­mens­wirk­lich­keit nicht viel zu tun haben. Was tun?

Die Aus­sich­ten, dass Ihre Rich­tig­stel­lung von der Redak­ti­on in einer der nächs­ten Aus­ga­ben abge­druckt wird, sind erfah­rungs­ge­mäß als ziem­lich gering ein­zu­stu­fen. Gera­de die regio­na­len Medi­en tun sich schwer damit, Feh­ler ein­zu­ge­ste­hen. Da müs­sen Sie schon schwe­re­res Geschütz auf­fah­ren. Wenn Sie etwas Glück haben und Ihr Anwalt den rich­ti­gen Ton fin­det, kön­nen Sie eine Gegen­dar­stel­lung bereits mit einer gericht­li­chen Andro­hung durch­set­zen. Was aber der Aus­nah­me­fall ist. In der Pra­xis müs­sen Sie abwä­gen: Wie hoch ist der Scha­den, wie viel wol­len Sie ein­set­zen, damit Ihr Anlie­gen in der Öffent­lich­keit klar­ge­stellt wird. Vor­sicht: Pres­se­recht ist eine kom­pli­zier­te Mate­rie, die Sie ohne spe­zia­li­sier­ten Anwalt nicht ris­kie­ren sollten.

Ihr Anwalt muss dann neben der Gegen­dar­stel­lung unbe­dingt auch durch­set­zen, dass alle Ver­öf­fent­li­chun­gen über Sie, die irgend­wo im Inter­net abge­spei­chert sind und Falsch­aus­sa­gen über Sie beinhal­ten, gelöscht und ent­fernt wer­den. Was nutzt Ihnen die Gegen­dar­stel­lung, wenn sich ein poten­zi­el­ler Arbeit­neh­mer im Inter­net über Sie infor­miert und er dort wei­ter­hin und unwi­der­spro­chen Falsch­mel­dun­gen über Sie nach­le­sen kann? Nichts.
Kategorien
Volkelt-Briefe

Arbeitsrecht/Haftung: Auskünfte müssen eindeutig und vollständig

Infor­miert der Arbeit­ge­ber sei­ne Mit­ar­bei­ter im Zusam­men­hang mit einer Ent­gelt­um­wand­lung nicht dar­über, dass mit der (Ein­mal-) Aus­zah­lung Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge fäl­lig wer­den, haf­tet der Arbeit­ge­ber für Schä­den, die dem Arbeit­neh­mer auf­grund der feh­ler­haf­ten Aus­kunft ent­ste­hen (BAG, Urteil v. 18.2.2020, 3 AZR 206/18).

Im Urteils­fall ging es um die Umwand­lung von Gehalt in Bei­trä­ge zu einer Pen­si­ons­kas­se zur betrieb­li­chen Alters­ver­sor­gung. Auf einer Betriebs­ver­samm­lung infor­mier­te ein Fach­be­ra­ter der Spar­kas­se die Arbeit­neh­mer der GmbH über Chan­cen und Mög­lich­kei­ten der Ent­gelt­um­wand­lung als Vor­sor­ge über die Pen­si­ons­kas­se. Nicht aber dar­über, dass bei einer Ein­mal­zah­lung die oben genann­ten Bei­trä­ge zu zah­len sind. ACHTUNG: Der Arbeit­ge­ber „GmbH” haf­tet für den Scha­den aus der unvoll­stän­di­gen Information
Kategorien
Volkelt-Briefe

Geschäftsführer-Vertrag: Ist kein „individueller Arbeitsvertrag”

Laut Euro­päi­schem Gerichts­hof (EuGH) ist der Anstel­lungs­ver­trag mit dem GmbH-Geschäfts­füh­rer nicht als sog. „indi­vi­du­el­ler Arbeits­ver­trag” ein­zu­stu­fen, wenn der die Bedin­gun­gen des Ver­tra­ges selbst bestim­men kann oder tat­säch­lich bestimmt und wenn er die Kon­trol­le bzw. Auto­no­mie in Bezug auf das Tages­ge­schäft der GmbH und die Durch­füh­rung der eige­nen Auf­ga­ben hat. Das gilt auch dann, wenn die Gesell­schaf­ter der GmbH den Ver­trag (jeder­zeit) been­den kön­nen (EuGH, Urteil v. 11.4.2019, C‑603/17).

Das hat Fol­gen für die ver­trag­li­che Ein­bin­dung des (Gesell­schaf­ter-) Geschäfts­füh­rers. Ent­schei­dend ist sei­ne tat­säch­li­che „Macht­fül­le” – so wie es sich aus den kon­kre­ten ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­run­gen erge­ben. Wie­weit gibt es Wei­sungs­rech­te? Wie umfang­reich ist der Kata­log zustim­mungs­pflich­ti­ger Geschäf­te? Gibt es Ein­grif­fe der Gesell­schaf­ter in das Tages­ge­schäft? Der Fremd-Geschäfts­füh­rer in arbeit­neh­mer­ähn­li­cher Abhän­gig­keit kann dar­aus umge­kehrt zusätz­li­chen Rechts­schutz ableiten
Kategorien
Volkelt-Briefe

Menschen: Eine Frauenquote auch für den Vorstand

Bild: Bun­des­re­gie­rung / Jes­co Denzel

Nach der Frau­en­quo­te für den Auf­sichts­rat bör­sen­no­tier­ter Akti­en­ge­sell­schaf­ten lässt Bun­des­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Fran­zis­ka Gif­fey jetzt einen Geset­zes­vor­schlag erar­bei­ten, der eine Quo­te auch für den Vor­stand die­ser Akti­en­ge­sell­schaf­ten vor­sieht. Danach wer­den bör­sen­no­tier­te Unter­neh­men mit 2.000 und mehr Mit­ar­bei­tern und mit 4 Vor­stands­mit­glie­dern ver­pflich­tet, min­des­tens eine Frau in den Vor­stand zu beru­fen. Laut DIW sind in den 200 umsatz­stärks­ten deut­schen Unter­neh­men gera­de ein­mal 94 von 907 Vor­stands­pos­ten mit einer Frau besetzt. Das ent­spricht einem Anteil von knapp 10 %.

Kategorien
Volkelt-Briefe

Firmen-Diesel: Auch das OLG Saarbrücken bestätigt Herstellerhaftung

Ein vom Abga­skan­dal betrof­fe­ner Käu­fer kann vom Her­stel­ler des Motors Scha­dens­er­satz (gemäß § 826 BGB) in Form der Rück­zah­lung des Kauf­prei­ses gegen Rück­ga­be des Fahr­zeugs ver­lan­gen, wobei er sich eine Nut­zungs­ent­schä­di­gung anrech­nen las­sen muss. (OLG Saar­brü­cken, Urteil v. 14.2.2020, 2 U 104/18).

Das Gericht hat Revi­si­on zuge­las­sen. Den­noch: Die Rei­he der Urtei­le, die die Her­stel­ler­haf­tung im Grund­satz beja­hen, wird immer län­ger – die Fol­gen für VW wer­den immer schwie­ri­ger ein­zu­schät­zen (vgl. zuletzt Nr. 31/2019).
Kategorien
Volkelt-Briefe

Kommunale GmbHs: Geschäftsführer-Gehälter immer transparenter

Immer mehr Kom­mu­nen set­zen die Ver­pflich­tung zur Trans­pa­renz der Geschäfts­füh­rer-Gehäl­ter, die in den GmbHs mit kom­mu­na­ler Betei­li­gung gezahlt wer­den, um. Unter­des­sen wur­den in vie­len Anstel­lungs­ver­trä­gen ent­spre­chen­de Ver­öf­fent­li­chungs­klau­seln umge­setzt und prak­ti­ziert. So z. B. in Frei­burg – hier ver­öf­fent­licht auch die Pres­se regel­mä­ßig die Ver­gü­tungs­si­tua­ti­on. Spit­zen­ver­die­ner sind hier die Geschäfts­füh­rer des regio­na­len Ener­gie­ver­sor­gers, der sei­nem 3‑köpfigen Füh­rungs­team ein Jah­res­ge­halt von ins­ge­samt 1,3 Mio. EUR zahlt. Die Frei­bur­ger Stadt­bau zahlt ihren bei­den Geschäfts­füh­rern ins­ge­samt 466.000 EUR, der allei­ni­ge Geschäfts­füh­rer der Abfall- und Ent­sor­gungs-GmbH erhält danach rund 220.000 EUR.

Kategorien
Aktuell Volkelt-Briefe

Corona: Geld oder Leben

Die Bil­lio­nen-Ret­tung”so die pro­vo­kan­te Head­line im  Han­dels­blatt. Vor­ab: Die huma­nis­ti­sche Sicht­wei­se ist in der Coro­na-Kri­se der Maß­stab. Die medi­zi­ni­sche Sicht­wei­se setzt ande­re Schwer­punk­te. Die öko­no­mi­sche rückt wie­der­um ande­re Maß­stä­be in den Vor­der­grund. Zumal eine öko­no­mi­sche Kri­se zumeist auch direk­te Aus­wir­kun­gen auf die gesam­te Befind­lich­keit einer Gesell­schaft hat. Erin­nert sei an die Welt­wirt­schafts­kri­se der 30er-Jah­re – die von vie­len his­to­ri­schen Ana­ly­ti­kern als eigent­li­che Ursa­che des Tota­li­ta­ris­mus und des­sen Fol­gen betrach­tet wird. So weit muss man gar nicht gehen, um durch­aus schwer­wie­gen­de Fol­gen in der Öko­no­mie der betrof­fe­nen Volks­wirt­schaf­ten zu dia­gnos­ti­zie­ren. Etwa in Sachen Geld­po­li­tik. Dem mas­sen­haf­ten Zufluss von Liqui­di­tät steht kei­ne wirk­li­che wirt­schaft­li­che Leis­tung gegen­über. Nicht nur in der Theo­rie bedeu­tet das: Infla­ti­on – Geld­ent­wer­tung. Die Prei­se steigen.

Die meis­ten Öko­no­men sind Rea­lis­ten. Man ori­en­tiert sich an Zah­len, Fak­ten und Men­gen. Die Euro­päi­sche Zen­tral­bank (EZB) hält eine Infla­ti­ons­ra­te von 2,0 % für einen der Garan­ten wirt­schaft­li­cher Sys­tem­sta­bi­li­tät. Über 2 % ist nicht gut. Der Druck auf den Immo­bi­li­en­markt ist ohne­hin schon enorm. Die hoch ver­schul­de­ten Staa­ten sind nur hand­lungs­fä­hig, weil der Preis für Geld bei Null liegt. Eine abseh­bar – stark – stei­gen­de Zahl von Insol­ven­zen wird auf den Arbeits­markt und und die Bin­nen­nach­fra­ge wir­ken. Die sen­si­ble Sta­bi­li­tät kann sehr leicht aus dem Gleich­ge­wicht gera­ten. Mit Bil­lio­nen soll­te Wirt­schafts­po­li­tik aus­ge­spro­chen weit­sich­tig und ver­ant­wort­lich umgehen.

Erschwe­rend kommt hin­zu: Es meh­ren sich die kri­ti­schen Stim­men, die die gesam­te Aus­gangs­ein­schät­zung der medi­zi­ni­schen Indi­ka­ti­on für falsch oder zumin­dest für unan­ge­mes­sen halten.

Kategorien
Volkelt-Briefe

GF-Kompetenzen: Führung in schwierigen Zeiten

Wenn es gut läuft, lässt sich auch Unter­neh­mens­kul­tur gut leben. Alle Betei­lig­ten pro­fi­tie­ren. Kun­den erle­ben ent­ge­gen­kom­men, Mit­ar­bei­ter Wert­schät­zung und auch Ihnen als Unter­neh­mer tut Gut­tun gut. Schwie­ri­ger ist das, wenn weni­ger ver­dient wird. Noch schwie­ri­ger wird das, wenn dazu auch noch ein Para­dig­men­wech­sel kommt. Etwa wie in der Ban­ken­bran­che. Genau­er: In der Fin­Tech-Bran­che. Hier gilt es, den schma­len Grat zwi­schen nach­hal­ti­gem Invest und Ren­di­te zu fin­den. Ein The­ma, das sich auch die Macher der zwei­ten Staf­fel der ZDF-Serie Bad Banks ange­nom­men haben und allen dabei auf­tre­ten­den mensch­li­chen Makel akri­bisch her­aus­ge­ar­bei­tet haben. Die Rea­li­tät ist aller­dings facet­ten­rei­cher und braucht kei­ne Über­trei­bun­gen, um Ziel­kon­flik­te offenzulegen.

Hier kommt es auf wirk­li­che „Füh­rung” an.  Zumal für den GmbH-Geschäfts­füh­rer meist auch die per­sön­li­che Exis­tenz mit auf dem Spiel steht und Fehl­ein­schät­zun­gen der wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on, Feh­ler und Ver­säum­nis­se in der Restruk­tu­rie­rung und im Sanie­rungs­ver­fah­ren schnell das Ende der Fir­ma bedeu­ten kön­nen. Das gilt auch für Feh­ler im Umgang mit den Mit­ar­bei­tern. Wer kein Ver­trau­en in die Füh­rung hat, ver­lässt das sin­ken­de Schiff und hin­ter­lässt eine hilf­lo­se Mannschaft.

Natür­lich geht es nicht dar­um, in der wirt­schaft­li­chen Kri­se der Fir­ma einen Schön­heits­preis zu gewin­nen. Aber: Ent­schei­dun­gen kön­nen grund­sätz­lich immer auch sach­lich kom­mu­ni­ziert wer­den. Das ist der schwie­ri­ge Part Ihrer Auf­ga­be. Und das macht Unter­neh­mer-Per­sön­lich­keit aus. Das soll­ten Sie kei­nem Drit­ten überlassen.

.