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Bürokratie: Österreich beschließt Digitalsteuer

Weil sich die EU nicht auf ein ein­heit­li­ches Vor­ge­hen in Sachen Besteue­rung der Inter­net-Kon­zer­ne eini­gen konn­te, set­zen die ers­ten Natio­nal­staa­ten Lösun­gen um. Öster­reich wird eine Digi­tal­steu­er in Höhe von 5 % bezo­gen auf alle inlän­di­schen Online-Umsät­ze ein­füh­ren. Das betrifft Unter­neh­men mit einem welt­wei­ten Jah­res­um­satz < 750 Mio. Auch Frank­reich, Spa­ni­en und Ita­li­en pla­nen Allein­gän­ge in Sachen Inter­net-Steu­ern. Hier geht es um Unter­neh­men mit einem Umsatz < 500 Mio. EUR und einer Digi­tal­steu­er in Höhe von 3 % auf inlän­di­sche Online-Umsätze.

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Gesetzgebung: Bürokratieabbau lässt auf sich warten

Uni­on und SPD hat­ten sich im Koali­ti­ons­ver­trag zwar auf einen wei­te­ren Büro­kra­tie­ab­bau ver­stän­digt (3. Büro­kra­tie­ent­las­tungs­ge­setz). Bis­her hat das Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um unter Feder­füh­rung von Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Peter Alt­mai­er weder Eck­punkt noch einen Gesetz­ent­wurf dazu vor­ge­legt. Laut Desta­tis zah­len die Unter­neh­men jähr­lich rund 50 Mrd. EUR zur Bewäl­ti­gung der sog. Over­head­kos­ten. Die Gro­ko hat­te sich auf Erleich­te­run­gen bei den Doku­men­ta­ti­ons­pflich­ten nach dem Min­dest­lohn­ge­setz (hier: Sen­kung der Schwel­le zur Doku­men­ta­ti­on der Arbeits­zei­ten für Mit­ar­bei­ter mit einer Ver­gü­tung von 2.958 EUR auf 2.000 EUR; Ein­spa­rung: 5,6 Mio. EUR), bei den Doku­men­ta­ti­ons­pflich­ten für Über­stun­den (hier: wöchent­lich statt täg­lich; Ein­spa­rung: 63 Mio. EUR) und auf eine Ver­kür­zung der Auf­be­wah­rungs­fris­ten der Steu­er­un­ter­la­gen (von 10 auf 8 Jah­re; Ein­spa­rung 1,7 Mrd. EUR) verständigt.

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GmbH-Firmenwagen: Finanzämter definieren „Bruttolistenpreis” neu

Nach einem aktu­el­len Urteil des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) zum „Brut­to­lis­ten­preis” des Fir­men­wa­gens ist davon aus­zu­ge­hen, dass die Finanz­be­hör­den in Sachen Besteue­rung der Pri­vat­nut­zung genau­er rech­nen wer­den – im Zwei­fel zum Nach­teil des Steu­er­pflich­ti­gen. Danach ist der Brut­to­lis­ten­preis der Preis, den der Steu­er­pflich­ti­ge für die Anschaf­fung des Pkw als „Pri­vat­kun­de” zah­len muss. Abschlä­ge für Fir­men­kun­den (hier: für die GmbH als gewerb­li­chen Kun­den) wer­den nicht berück­sich­tigt (BFH, Urteil v. 8.11.2018, III R 13/16).

Bei der lau­fen­den Besteue­rung der pri­va­ten Nut­zung des Fir­men­wa­gens nach der 1%-Methode wird sich erst ein­mal nichts ändern. Sie müs­sen aber davon aus­ge­hen, dass die Finanz­be­hör­den bei der Anschaf­fung eines neu­en Fir­men­wa­gens genau nach­rech­nen wer­den und gewähr­te Rabat­te nicht (mehr) aner­ken­nen wer­den, son­dern den vom Her­stel­ler für Pri­vat­per­so­nen als maß­geb­li­chen Lis­ten­preis ange­ge­be­nen Betrag für die Lohn­steu­er anset­zen werden.

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Terminsache 1.1.2020: Nur noch zertifizierte Aufzeichnungsysteme sind erlaubt

Ab dem Jahr 2020 müs­sen Regis­trier­kas­sen mit einem elek­tro­ni­schen Auf­zeich­nungs­sys­tem und einem zer­ti­fi­zier­ten Siche­rungs­sys­tem aus­ge­rüs­tet sein. Damit sind Mani­pu­la­tio­nen an elek­tro­ni­schen Regis­trier­kas­sen zum Zweck der Steu­er­hin­ter­zie­hung nicht mehr oder fast nicht mehr mög­lich. Kri­ti­siert wer­den die hohen Umstel­lungs­kos­ten für Groß­be­trie­be, den Ein­zel­han­del und die Gas­tro­no­mie. Auch die sehr kurz bemes­se­ne Über­gangs­frist steht in der Kri­tik. Die Bun­des­re­gie­rung sieht sich im Zeit­plan, so dass die Umstel­lung bis zu die­sem Zeit­punkt dann auch durch­ge­setzt wird.

 

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GmbH/Recht: AGG gilt auch für den Geschäftsführer-Job

Es hat sich her­um­ge­spro­chen, dass offe­ne Stel­len „geschlechts­neu­tral“ aus­ge­schrie­ben wer­den müs­sen. Wenn Sie dage­gen ver­sto­ßen, müs­sen Sie nicht nur mit einer Abmah­nung rech­nen. In der Regel kos­tet das. Das gilt sogar … 

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Balanced scorecard: Taugt auch für kleinere Unternehmen

Bei Unter­neh­mens­ver- und ‑zukäu­fen kommt es nicht nur auf die Zah­len und Fak­ten aus dem Jah­res­ab­schluss oder dem Lage­be­richt des Unter­neh­mens an. Auch die Bewer­tung von Kun­den­struk­tu­ren oder die Markt­chan­cen von Pro­duk­ten, die Inno­va­ti­ons­fä­hig­keit (auch: Grad der Digi­ta­li­sie­rung) und das Know how eines Unter­neh­mens wird dazu genutzt. Ver­brei­tet ist die sog. balan­ced score­card („aus­ge­wo­ge­ner Berichts­bo­gen“). Auch zur Bewer­tung und Steue­rung von mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men wird die­ses Ver­fah­ren zuneh­mend angewandt.

Die balan­ced score­card wur­de ursprüng­lich mit dem Ziel ein­ge­führt, die in Unter­neh­men mit finan­zi­el­len Grö­ßen gemes­se­ne Leis­tungs­fä­hig­keit durch zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen über die Kun­den, die inter­nen Geschäfts­pro­zes­se sowie die Anpas­sungs­fä­hig­keit des Unter­neh­mens zu ergän­zen. Inzwi­schen wird die­ses Ver­fah­ren in vie­len Unter­neh­men auch als Instru­ment des stra­te­gi­schen Manage­ments ein­ge­setzt, inso­weit kommt ihr auch die Funk­ti­on zu, die Aus­wer­tun­gen aus den unter­schied­li­chen Berei­chen zu inte­grie­ren. Die Grund­idee der balan­ced score­card beruht auf der Annah­me, dass eine ein­di­men­sio­na­le Beschrei­bung und Steue­rung eines Unter­neh­mens aus dem Zah­len­werk des Rechungs­we­sens der Rea­li­tät nicht gerecht wird. Mit ihrer Hil­fe sol­len die wesent­li­chen Dimen­sio­nen eines Unter­neh­mens abge­bil­det und die für die Steue­rung des Unter­neh­mens benö­tig­ten Infor­ma­tio­nen ver­füg­bar gemacht wer­den. Die als rele­vant erach­te­ten Dimen­sio­nen eines Unter­neh­mens sind: … 

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Digitales: So schreiben sich die neuen Erfolgsgeschichten (III)

Der Online-Han­del nimmt ste­tig zu, liegt bei 63 Mrd. EUR und macht unter­des­sen 10 % des Gesamt­um­sat­zes im Han­del aus. Gleich­zei­tig tes­ten immer mehr Online-Händ­ler zusätz­lich den sta­tio­nä­ren Ver­kauf (vgl. Nr. 13/2019).   Der sta­tio­nä­re Ein­zel­han­del schaut aber nicht mehr taten­los zu. Im Gegen­teil: Über­all ent­ste­hen – meist auf Initia­ti­ve der mit­tel­stän­di­schen, Fami­li­en geführ­ten Kauf­häu­ser – neue Kon­zep­te. Man setzt auf Events, Mit­ma­chen und All-inklusiv-Angebote. … 

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Bagatellvergehen: Auch Geschäftsführer können stolpern

Dass Mit­ar­bei­ter bei Baga­tell-Ver­ge­hen gekün­digt wer­den kön­nen, hat sich unter­des­sen her­um­ge­spro­chen und hat sicher­lich auch eine gewis­se Prä­ven­tiv­wir­kung ent­fal­tet. Aber auch als Geschäfts­füh­rer müs­sen Sie bei ver­meint­li­chen Klei­nig­kei­ten auf­pas­sen. Ist das Ver­trau­ens­ver­hält­nis zwi­schen den Gesell­schaf­ter und dem (Fremd-) Geschäfts­füh­rer erst ein­mal gestört, wer­den in der Regel auch klei­ne Ver­ge­hen auf die Gold­waa­ge gelegt.

Bei­spie­le: …

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Bürokratie: Gesetze sollen verständlicher werden

Geset­zes­tex­te und deren Erläu­te­run­gen sol­len ver­ständ­li­cher wer­den. Dazu hat der Peti­ti­ons­aus­schuss jetzt eine Vor­la­ge ein­ge­bracht, wonach alle offi­zi­el­len Tex­te künf­tig in sog. „leich­ter Spra­che” for­mu­liert wer­den sol­len. Unter Leich­ter Spra­che ver­steht man eine beson­de­re Form der text­li­chen Dar­stel­lung, die aus kur­zen Sät­zen mit ein­fa­chen, anschau­li­chen Wör­tern – unter­stützt durch Bild­ele­men­te – besteht. Zum Bei­spiel: das „Star­ke-Fami­li­en-Gesetz” oder das „Gute Kita Gesetz”. U. E. eine erfreu­li­che Initia­ti­ve. Aller­dings ist zu befürch­ten, dass das streng defi­ni­to­ri­sche Juris­ten­deutsch dem Vor­ha­ben doch gewis­se Gren­zen set­zen wird.

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Geschäftsführer privat: Erbschaft nur nach regelmäßigem Besuch

Um den Kon­takt zu den Enkeln nicht zu ver­lie­ren, soll­te eine Erb­schaft an die Enkel nur mög­lich sein, wenn die­se ihn regel­mä­ßig besu­chen – er kop­pel­te Erb­schaft und Besuchs­pflicht. Eine sol­che Ver­ein­ba­rung ist – so das Ober­lan­des­ge­richt (OLG) Frank­furt – sit­ten­wid­rig. Die Enkel sind auch ohne Erfül­lung der Besuchs­pflicht Mit­er­ben (OLG Frank­furt, Urteil v. 5.2.2019, 20 W 98/18).

Mit die­ser Ver­fü­gung hat der Groß­va­ter jedoch fak­tisch sei­ne Enkel­kin­der durch Inaus­sichts­tel­len der Erben­stel­lung im Fal­le regel­mä­ßi­ger Besu­che (hier: min­des­tens 6 mal im Jahr) dem Druck aus­ge­setzt, zur Erlan­gung eines Ver­mö­gens­vor­teils zwin­gend die im Tes­ta­ment genann­ten Besuchs­be­din­gun­gen zu erfüllen.