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Volkelt-Briefe

GmbH kompakt: Wichtige Rechtsprechung zur GmbH/Geschäftsführung 2018 (II)

Als Geschäfts­füh­rer sind Sie ver­ant­wort­lich für die Umset­zung von Recht und Gesetz im Unter­neh­men – aber auch dafür, dass im juris­ti­schen Ernst­fall alle Mög­lich­kei­ten zuguns­ten der GmbH genutzt wer­den. Vie­les ist in Bewe­gung – auch und gera­de bei der steu­er­li­chen Behand­lung der GmbH, ihrer Gesell­schaf­ter und Geschäfts­füh­rer. Wir haben die wich­tigs­ten Neue­run­gen aus 2018 in der fol­gen­den Über­sicht zusammengestellt: …

GmbH/Steuern

 

Finanz­amt kas­siert bei Kar­tell­stra­fen mit: Ein vom Bun­des­kar­tell­amt auf­grund ver­bots­wid­ri­ger Abspra­chen ver­häng­tes Buß­geld darf nicht als Betriebs­aus­ga­ben abge­zo­gen wer­den. Dies gilt auch für den Fall, dass sich die Höhe der Geld­bu­ße am Gewinn­po­ten­ti­al der Kar­tell­ab­spra­che orientiert. FG Köln, Urteil v. 24.11.2016, 10 K 659/16

Fund­stel­le: Nr. 34/2018

Finanz­ge­richt kippt Finanz­amts-Zins-Berech­nung: Laut BFH müs­sen die Finanz­äm­ter eine Aus­set­zung der Voll­zie­hung (AdV) für alle Steu­er­be­schei­de mit Säum­nis­zu­schlä­gen (6% Zin­sen) für Ver­an­la­gun­gen ab 2015 gewähren. BFH, Beschluss v. 25.4.2018, IX B 21/18

Fund­stel­le: Nr. 21/2018

Wert­auf­ho­lung bei Ver­kauf der GmbH-Betei­li­gung im Betriebs-ver­mö­gen: Wird ein GmbH-Anteil im Betriebs­ver­mö­gen ver­kauft, ist zur Ermitt­lung des Ver­äu­ße­rungs­ge­winns eine Wert­auf­ho­lung vor­zu­neh­men – und zwar dann, wenn damit eine zuvor erfolg­te Teil­wert­ab­schrei­bung kor­ri­giert wird oder wenn nach einer Kapi­tal­her­ab­set­zung mit anschlie­ßen­der Kapi­tal­erhö­hung eine Neu­be­wer­tung des GmbH-Anteils not­wen­dig ist. OLG Mün­chen, Urteil v. 18.4.2018, 7 U 3130/17

Fund­stel­le: Nr. 8/2018

Steu­er­fal­le im Gewinn­ab­füh­rungs­ver­trag: Die Finanz­be­hör­den ori­en­tie­ren sich bei der Aner­ken­nung eines Gewinn­ab­füh­rungs­ver­tra­ges am Datum der Ein­tra­gung in das Han­dels­re­gis­ter. Das ist zuläs­sig und vom Gesetz­ge­ber so gewollt. Und zwar selbst dann, wenn die Ein­tra­gung auf­grund von Feh­lern des Han­dels­re­gis­ters erst ver­spä­tet erfolgt. BFH, Urteil v. 23.8.2017, I R 80/15

Fund­stel­le: Nr. 7/2018

Geschäftsführer/ Steu­ern Vor­sor­ge-Zuschuss als Sach­lohn: Zahlt die GmbH ihrem pflicht­ver­si­cher­ten Geschäfts­füh­rer einen Zuschuss für eine pri­va­te Zusatz­ver­si­che­rung, han­delt es sich beim Arbeit­ge­ber­bei­trag um einen Sach­be­zug. Fol­ge: Bis zur Frei­gren­ze von 44 EUR bleibt der monat­li­che Sach­be­zug  lohn­steu­er­frei (§ 8 Abs. 2 Satz 11 EStG). Vor­aus­set­zung: Der Zuschuss wird nur für die­se spe­zi­el­le Ver­si­che­rungs­leis­tung gewährt. BFH, Urteil v. 7.6.2018, VI R 13/16 bzw. vom 4.7.2018, VI R 16/17

Fund­stel­le: Nr. 40/2018

Gesell­schaf­ter-Vor­schuss wird Gesell­schaf­ter-Dar­le­hen: Lie­fert einer der Gesell­schaf­ter Waren oder ande­re Leis­tun­gen an sei­ne GmbH, dann kann laut BFH die aus­ste­hen­de For­de­rung als Gesell­schaf­ter-Dar­le­hen bewer­tet wer­den. Fol­ge: In einem even­tu­el­len Insol­venz­ver­fah­ren wird die­se For­de­rung als nach­ran­gi­ge For­de­rung behandelt. BFH, Urteil v. 28.8.2018, I B 114/17

Fund­stel­le: Nr. 38/2018

Besteue­rung der Gewinn­aus­schüt­tung bei Ver­kauf der GmbH: Erwirbt der eine Gesell­schaf­ter vom ande­ren des­sen Geschäfts­an­teil mit ding­li­cher Wir­kung zum Bilanz­stich­tag und ver­ein­ba­ren die Gesell­schaf­ter, dass dem aus­schei­den­den Gesell­schaf­ter der lau­fen­de Gewinn der Gesell­schaft noch bis zum Bilanz­stich­tag zusteht und nach Auf­stel­lung der nächs­ten Bilanz an ihn aus­ge­schüt­tet wer­den soll, kann ein zivil­recht­lich wirk­sa­mer und steu­er­lich anzu­er­ken­nen­der Gewinn­ver-tei­lungs­be­schluss vor­lie­gen mit der Fol­ge, dass der im Fol­ge­jahr von der Gesell­schaft an den aus­ge­schie­de­nen Gesell­schaf­ter aus­ge­schüt­te­te Betrag die­sem als (nach­träg­li­che) Ein­künf­te aus Kapi­tal­ver­mö­gen zuzu­rech­nen ist. BFH, Urteil v. 13.3.2018, IX R 35/16

Fund­stel­le: Nr. 32/2018

Finanz­amt bestraft Gesund­heits-Vor­sor­ge: Gewährt Ihnen Ihre Kran­ken­ver­si­che­rung (KV) Bonus­zah­lun­gen, weil Sie die Vor­aus­set­zun­gen aus einem Bonus­pro­gramm erfül­len, min­dern die­se Zah­lun­gen Ihren Son­der­aus­ga­ben­ab­zug. Das gilt z. B. für Bonus­zah­lun­gen aus einem Fit­ness-Pro­gramm (direk­ter Zuschuss zum Fit­ness-Stu­dio-Bei­trag), bestimm­te Vor­sor­ge-Maß­nah­men (Nicht-Rau­cher-Pro­gramm, Impf­schutz, Zahn­vor­sor­ge) oder sog. Sport­bo­ni für sons­ti­ge gesund­heits­för­dern­de Aktivitäten. FG Müns­ter, Urteil v. 13.6.2018, 7 K 1392/17

Fund­stel­le: Nr. 30/2018

 

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