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Recht: Gesellschaftervereinbarung überstimmt Gesellschaftsvertrag

Ver­ein­ba­ren die Gesell­schaf­ter ent­ge­gen dem GmbH-Gesel­l­­schafts­ver­trag, dass die Abfin­dung für den aus­schei­den­den Gesell­schaf­ter nur nach dem Nomi­nal­wert und nicht wie im Gesell­schafts­ver­trag vor­ge­se­hen zum Ver­kehrs­wert erfol­gen soll, dann kann das als schuld­recht­li­che Ver­ein­ba­rung zwi­schen den Gesell­schaf­ter wir­ken und damit recht­li­chen Bestand haben. Die­se kann als wil­lent­li­che Ände­rung des Gesell­schafts­ver­tra­ges zu deu­ten sein (BGH, Urteil vom 15.3.2010, II ZR 4/09). …

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Jahresabschluss 2014: Im Ernstfall sind Sie draußen

Bereits in Nr. 32/2015 hat­ten wir unter der Head­line „Ter­min­sa­che“ auf die ulti­ma­tiv letz­te Frist (31.8.2015) zur Vor­la­ge und Fest­stel­lung des Jah­res­ab­schlus­ses 2014 für mit­tel­gro­ße und gro­ße GmbHs hin­ge­wie­sen. Dazu die Fra­ge eines Kol­le­gen: „Ist das Sze­na­rio rea­lis­tisch oder malen Sie hier Schreck­ge­spens­ter?“. …

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GmbH-Verkauf: Wie Sie als Geschäftsführer Alles richtig machen

Möch­te einer von meh­re­ren Gesell­schaf­ter einer Fami­li­en-GmbH sei­nen Anteil ver­kau­fen, ist der in der Regel dar­an inter­es­siert einen Höchst­preis zu erzie­len. Das geht aber nur, wenn ihm zur Bewer­tung des Anteils sämt­li­che Infor­ma­tio­nen und Inter­na aus der GmbH zur Ver­fü­gung ste­hen, also z. B. aus dem Geschäfts­be­richt oder dem Jah­res­ab­schluss. Als Gesell­schaf­ter hat er Zugang zu die­sen Infor­ma­tio­nen. Weder Sie als Geschäfts­füh­rer noch die Mit-Gesell­schaf­ter haben dann einen Ein­fluss dar­auf, wenn der ver­kaufs­wil­li­ge Gesell­schaf­ter die­se Inter­na – die aus­führ­li­cher sind als die offi­zi­ell im Unter­neh­mens­re­gis­ter aus­ge­wie­se­nen Infor­ma­tio­nen über die GmbH – an einen poten­zi­el­len Käu­fer wei­ter gibt. Was aber, wenn er zusätz­li­che Infor­ma­tio­nen über die GmbH anfor­dert, z. B. um ein aus­führ­li­ches Due-Dili­gence-Gut­ach­ten erstel­len zu lassen? … 

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GmbH-Fuhrpark: Tanken, wenn es billig ist – geht nicht immer

Mit der Mel­de­pflicht der Sprit­prei­se der Tank­stel­len an die Markt­trans­pa­renz­stel­le gibt es unter­des­sen zwar voll­stän­di­ge Trans­pa­renz über die aktu­el­len Sprit­prei­se (vgl. Nr. 36 + 43/2013). Das eigent­li­che Anlie­gen der Kar­tell­be­hör­den ist aber längst nicht erreicht: Offi­zi­el­les Ziel war es u. a. auch, die (will­kür­li­chen) Schwan­kun­gen der Sprit­prei­se aus­zu­schal­ten. In der Pra­xis ist aller­dings genau das Gegen­teil ein­ge­tre­ten. Die Prei­se schwan­ken noch stär­ker und das im Minu­ten­takt. Fol­ge für den Ver­brau­cher und damit natür­lich auch für das Fuhr­park-Con­trol­ling: Ratio­na­les Ein­kaufs­ver­hal­ten in Sachen Ben­zin­prei­se ist nicht zu machen. Unter­des­sen haben zwar vie­le Kol­le­gen das Tank­ver­hal­ten umge­stellt und nut­zen den neu­en Ser­vice. Ent­we­der im Inter­net mit einem der offi­zi­el­len Ver­gleichs­por­ta­le oder als App aufs Handy. … 

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Vorsicht: Garantieversprechen des Geschäftsführers bindet

Ein Kun­de – er ist Geschäfts­füh­rer einer GmbH – hat mir ver­si­chert, dass er not­falls per­sön­lich den Kopf hin­hält, falls die Fir­ma zah­lungs­un­fä­hig wird. Wel­che recht­li­chen Fol­gen hat das? Kann ich mich dar­auf ver­las­sen?“. So die Anfra­ge des Geschäfts­füh­rers einer Elek­tro-GmbH, der für die­sen Fir­men­kun­den die kom­plet­ten Instal­la­tio­nen für die Büro-Tech­nik neu ver­le­gen soll. Gesamt-Aus­schrei­bungs­vo­lu­men rund 55.000 EUR. Was müs­sen Sie bei einem sol­chen Garan­tie­ver­spre­chen beachten? … 

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Falsche Angaben hindern Bestellung zum GF nicht

Bestä­tigt der neu bestell­te Geschäfts­füh­rer, dass es kei­ne Grün­de die sei­ner Bestel­lung ent­ge­gen­ste­hen (§ 6 GmbH-Gesetz), obwohl er wegen Untreue vor­be­straft ist (er also fal­sche Anga­ben macht), steht das einer Bestel­lung nicht ent­ge­gen, wenn die gegen ihn ver­häng­te Stra­fe unter dem Maß liegt, das im Gesetz fest­ge­schrie­ben ist (hier gemäß § 6 Abs. 2 Satz 2 Nr. 3: min­des­tens 1 Jahr). Die Bestel­lung ist wirk­sam (KG Ber­lin, Urteil vom 8.4.2015, 121 Ss 25/14, Quel­le: GmbH-Rund­schau 2015, S.868). …

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Pflichtoffenlegung: Behörde muss Ordnungsgeld nicht zurücknehmen

Hat das Bun­des­amt für Jus­tiz (BfJ) erst ein­mal ein Ord­nungs­geld ver­hängt, weil die GmbH bzw. ihr Geschäfts­füh­rer den Jah­res­ab­schluss nicht recht­zei­tig ver­öf­fent­licht hat, ist nichts mehr zu machen. Sie müs­sen das Ord­nungs­geld zah­len. Weder das BfJ noch das Land­ge­richt sind dann berech­tigt, das Ord­nungs­geld her­ab­zu­set­zen oder etwa zu erlas­sen (OLG Köln, Urteil vom 29.6.2015, 28 Wx 1/15). …

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GmbH-Finanzen: Zinswende muss warten

Noch sind die Fol­gen der chi­ne­si­schen Wachs­tums­schwä­che nur ver­ein­zelt oder wenig spür­bar in der deut­schen Wirt­schaft ange­kom­men. Wer als Zulie­fe­rer in den Bran­chen Auto­mo­bi­le und Maschi­nen- und Anla­gen­bau unter­wegs ist, weiß, wie schnell die Räder unter­des­sen dre­hen. Die Mar­gen, die abge­ru­fen wer­den, sind in eini­gen Berei­chen bereits verkleinert. … 

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Marketing-Ressort: Werbepartner müssen zusammenpassen

Ob Micha­el Bal­lack, Rei­ner Call­mund, Rudi Völ­ler oder Bay­er Lever­ku­sen im All­ge­mei­nen: Sel­ten hat ein Unter­neh­men mit sei­ner Wer­be­part­nern so dane­ben gele­gen wie der Fuß­ball­club aus der Che­mie-Stadt. Bal­lacks Abschied aus der Natio­nal-Mann­schaft glich einem unend­li­chen Trau­er­spiel um eine Wade. Lever­ku­sens Liai­son mit Tel­da­fax ende­te in einem Mar­ke­ting-GAU mit einem Ver­brau­cher-Betrug­skan­dal um atem­beraubende Beträ­ge. U. U. muss Bay­er Lever­ku­sen Spon­so­ren­gel­der in Mil­lio­nen­hö­he in die Insol­venz­mas­se zurückbezahlen. … 

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BFH-aktuell: Vorsicht bei Zahlungen auf das Privat-Konto

Wenn ein Kun­de der GmbH die Rech­nung auf das Pri­vat­kon­to des Gesell­schaf­ter-Geschäfts­­­füh­rers der GmbH zahlt, hat das Steu­er­fol­gen. Zum einen han­delt es sich um eine ver­deck­te Gewinn­aus­schüt­tung. Das Finanz­amt ist dann berech­tigt, den Steu­er­be­scheid ent­spre­chend zu ändern (KSt, GewSt). Begleicht der Gesell­schaf­ter dann aus die­ser Über­wei­sung auch noch offe­ne Rech­nun­gen der GmbH, gilt das als ver­deck­te Ein­la­ge. Wei­te­re Steu­er­fol­ge: Auch das kann zu einer Erhö­hung des GmbH-Gewinns füh­ren (BFH, Urteil vom 20.10.2014, VIII R 11/12). …