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Der Fall Schlecker: Auf was kleinere Unternehmen achten sollten

Geschäf­te zwi­schen ver­bun­de­nen Unter­neh­men (Toch­ter­ge­sell­schaf­ten, Betei­li­gun­gen, Unter­neh­mens­ver­bund) wer­den nicht nur von den Finanz­be­hör­den beson­ders kri­tisch unter die Lupe genom­men. Geprüft wird hier, ob es über die Preis­ge­stal­tung zu unzu­läs­si­gen Gewinn­verlagerungen kommt. Kon­zer­ne wer­den hier nach den Grund­sät­zen der Betriebs­stät­ten­ge­winn­auf­tei­lungs­ver­ord­nung (vgl. Nr. 2/2017) bzw. nach den Vor­schrif­ten für die Ermitt­lung der inner­be­trieb­li­chen Ver­rech­nungs­prei­se (vgl. Nr. 41/2010) geprüft. Soweit die steu­er­recht­li­che Bedeu­tung. Der Fall Anton Schle­cker (73) zeigt jetzt, dass eine Über­prü­fung der Preis­ge­stal­tung zwi­schen Unter­neh­men auch im Insol­venz­ver­fah­ren Regel­fall ist und nicht uner­heb­li­che Risi­ken birgt.

Das betrifft aller­dings nicht nur gro­ße Unter­neh­men, son­dern auch klei­ne­re Unter­neh­men, z. B. wenn geschäft­li­che Akti­vi­tä­ten als Betriebs­auf­spal­tung kon­zipiert sind. Bei­spiel: Zahlt die Betriebs-GmbH an Ihre Immo­bi­li­en-GbR über Jah­re hin­weg über­höh­te Miete/Pacht, dann kön­nen die zuviel gezahl­ten Beträ­ge im Insol­venz­fall zurück­ge­for­dert wer­den. Unter­stellt der Insol­venz­ver­wal­ter dann auch noch vor­sätz­li­ches Han­deln, kann dass sogar – sie­he Schle­cker – zu einen Straf­ver­fah­ren wegen Bank­rott bis zum betrü­ge­ri­schen Bank­rott mit einer Haft­an­dro­hung bis zu 10 Jah­ren geahn­det wer­den. Das kann sogar dann der Fall sein, wenn das Finanz­amt bzw. eine Steu­er­prü­fung die Miet- bzw. Pacht­zah­lun­gen über Jah­re in der Höhe nicht bean­stan­det bzw. als ange­mes­sen akzep­tiert hat. Das Insol­venz­recht kennt hier eige­ne Regeln.

Sie sind also gut bera­ten, wenn Sie sich beim Miet-/Pacht­an­satz an Markt­prei­sen ori­en­tie­ren (Miet­spie­gel für Immo­bi­len). Liegt der für Ihre Regi­on nicht vor oder gibt es auf­grund der Immo­bi­li­en-Beson­der­hei­ten (Lage, Grö­ße, Aus­stat­tung) kei­ne ver­gleich­ba­ren Zah­len, soll­ten Sie ein Gut­ach­ten eines Immo­bi­li­en-Sach­ver­stän­di­gen oder der Sparkasse/Volksbank Immo­bi­li­en-Abtei­lung ein­ho­len oder zumin­dest mit einer gro­ben Vor­ab-Schät­zung durch ein renom­mier­tes Immo­bi­len-Inter­net-Por­tal even­tu­el­len Hand­lungs­be­darf aus­lo­ten. ACHTUNG: Markt­üb­li­che Kon­di­tio­nen soll­ten danach auch bei der Berech­nung von Zin­sen für Gesell­schaf­ter­dar­le­hen, bei der Ver­rech­nung von Dienst­leis­tun­gen (Bera­ter­ho­no­ra­re für Geschäfts­füh­rer oder Gesell­schaf­ter u. Ä.) oder bei der Ver­rech­nung von Vorprodukten/Produkten ver­ein­bart werden

 

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BUCH-TIPP DER WOCHE: Max Otte/Investieren statt Sparen

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NEU Max Otte: Inves­tie­ren statt Spa­ren – Anle­gen in Zei­ten von Nied­rig­zin­sen, Bar­geld­ver­bot und Brexit, Econ Ber­lin, 496 Sei­ten, 20,00 €. Inter­es­sant! Hier gibt es zumin­dest ein paar gute Hin­wei­se, wie Sie Ihr Geld vor dem Schrump­fen bewah­ren können.

Klap­pen­text: Die Nied­rig­zins­pha­se stellt alle Anle­ger vor eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Wor­auf müs­sen Sie jetzt ach­ten, wie bau­en Sie ein ertrag­rei­ches Depot und ein statt­li­ches Ver­mö­gen auf? Finanz­ex­per­te und Best­sel­ler­au­tor Max Otte zeigt, wie man soli­de Invest­ments iden­ti­fi­ziert, die rich­ti­ge Anla­ge­stra­te­gie wählt, unab­hän­gi­ge Kauf­ent­schei­dun­gen trifft – und so bes­se­re Ergeb­nis­se erzielt als man­cher Fondsmanager
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GmbH-Finanzen: Wer finanziert eigentlich Ihre Digitalisierung?

CDU und SPD wol­len noch vor den Wah­len die Kre­dit­an­stalt für Wie­der­auf­bau (KfW) mit zusätz­li­chen 1,5 Mrd. EUR für Start­Ups aus­stat­ten. Das ist gut und volks­wirt­schaft­lich sinn­voll, um den Stand­ort Deutsch­land wett­be­werbs­fä­hig zu hal­ten. Auf der ande­ren Sei­te steht: Auch gestan­de­ne Unter­neh­men müs­sen in die Digi­ta­li­sie­rung inves­tie­ren, um mit ihren Pro­duk­ten am Markt mitzuhalten. … 

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Archiv: Volkelt-Briefe

Volkelt-Brief 09/2017

GmbH-Finan­zen: Wer finan­ziert eigent­lich Ihre Digi­ta­li­sie­rung? + Geschäfts­füh­rer-Gehalt: Dafür ste­hen die Par­tei­en +  Mit­ar­bei­ter bin­den: So hal­ten AZUBIS län­ger durch + Wahl­ver­spre­chen: GWG-Gren­ze wird rea­lis­ti­scher + Finan­zen: Bil­lig­strom-Anbie­ter blei­ben ris­kan­tes Spar­mo­dell + Geschäfts­füh­rer unter­wegs: Zuzah­lun­gen zum Fir­men­wa­gen min­dern die Steu­er + Sanie­rung: Geschäfts­füh­rer muss Steu­er­schul­den antei­lig til­gen + Geschäfts­füh­rer pri­vat: BFH ver­teu­ert Selbst­be­halt zur KV +  BISS

 

 

 

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Geschäftsführer-Gehalt: Dafür stehen die Parteien

Der Wahl­kampf ist eröff­net. The­ma: Die Mana­ger-Gehäl­ter und auch die Gehäl­ter von AG-Vor­stän­den und gut ver­die­nen­den GmbH-Geschäfts­füh­rern. Die meis­ten GmbH-Geschäfts­füh­rer ver­die­nen zwar nicht im Mil­lio­nen-Bereich. Den­noch müs­sen Sie davon aus­ge­hen, dass Aus­wir­kun­gen auch sie tref­fen kön­nen – z. B. wenn die Abgel­tungs­steu­er erhöht wird und Sie die höhe­re Besteue­rung aus­ge­schüt­te­ter Gewin­ne durch eine Anhe­bung Ihrer Bezü­ge aus­glei­chen wol­len. Hier in der Über­sicht die unter­schied­li­chen Posi­tio­nen der Parteien:

  • CDU/CSU: Hier hält man bis­lang nichts von einer Begren­zung des Betriebs­aus­ga­ben­ab­zugs oder von Ober­gren­zen. Man setzt auf Selbst­kon­trol­le im Rah­men des Cor­po­ra­te Gover­nan­ce und dar­auf, dass der Auf­sichts­rat Vor­schlä­ge für die Vor­stands­ver­gü­tung machen, die dann von der Haupt­ver­samm­lung beschlos­sen wer­den. Im Vor­wahl­kampf gibt es aber auch Stim­men (Wolf­gang Schäub­le oder Peter Alt­mei­er), die sich eine Beschrän­kung des Betriebs­aus­ga­ben­ab­zugs für Mil­lio­nen­ge­häl­ter von Mana­gern und ande­ren Gut-Ver­die­nern, z. B. GmbH-Geschäfts­füh­rer vor­stel­len können.
  • SPD:
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Mitarbeiter binden: So halten AZUBIS länger durch

Jeder 4. Aus­zu­bil­den­de bricht die Leh­re ab“. So das Fazit des Bun­des­in­sti­tuts für Berufs­bil­dung (BIBB). In eini­gen Bran­chen (Köche, Gebäu­de­rei­ni­ger) sind es bis zu 50 %, die hin­schmei­ßen. Häu­figs­ter Grund für die Been­di­gung der Zusam­men­ar­beit sind Kon­flik­te zwi­schen dem Aus­bil­der und dem Azu­bi. Azu­bis mit Abitur sind bestän­di­ger als Azu­bis mit Haupt­schul­ab­schluss. In klei­ne­ren Betrie­ben wird öfter abge­bro­chen als in grö­ße­ren Unter­neh­men. Alar­mie­rend: Zuletzt hat­ten im Jahr 2013 über 75.000 Jugend­li­che ihre Aus­bil­dung ohne Abschluss abge­bro­chen. Was tun? … 

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Wahlversprechen: GWG-Limit wird angepasst

Im Wirt­schafts­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges wird der­zeit der „Ent­wurf eines Gesetz­tes zur Ent­las­tung ins­be­son­de­re der mit­tel­stän­di­schen Wirt­schaft von Büro­kra­tie“ (Büro­kra­tie­ent­las­tungs­ge­setz) vor­be­rei­tet. Einer der Punk­te, auf den man sich zu eini­gen scheint, ist … 

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Geschäftsführer unterwegs: Zuzahlungen zum Firmenwagen mindern 1%-Basiswert

Leis­ten Sie als Geschäfts­füh­rer zum Fir­men­wa­gen einen eige­nen finan­zi­el­len Bei­trag (hier: Ben­zin­kos­ten, Nut­zungs­ent­gelt) dann muss das Finanz­amt die­sen Eigen­bei­trag bei der Ermitt­lung des gelt­wer­ten Vor­teils nach der 1 % – Metho­de bzw. nach Fahr­ten­buch berück­sich­ti­gen (BFH, Urtei­le vom 30.11.2016, VI R 2/15, VI R 24/14, VI R 49/14). …

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Finanzen: Hände weg von Billigstrom-Anbietern

Nach Tel­da­fax (2012) und Flex­strom (2013) hat jetzt (2017) mit der … 

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Sanierung: Geschäftsführer muss Steuerschulden anteilig tilgen

Ver­an­lasst der Geschäfts­füh­rer der GmbH im Insol­venz­ver­fah­ren in Eigen­ver­wal­tung Zah­lun­gen, muss er den Grund­satz der antei­li­gen Til­gung beach­ten. Bevor­zugt er ande­re Gläu­biger gegen­über dem Finanz­amt, muss er dann aus­ste­hen­de Umsatz­steu­er aus eige­ner Tasche zah­len (FG Müns­ter, Urteil vom 6.2.2017, 7 V 3973/16 U).…