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Volkelt-Briefe

Overhead: Aufwand für Bürokratie unverändert hoch

Zuletzt ver­sprach die schwarz-gel­be Koali­ti­on den Unter­neh­men eine spür­ba­re Ent­las­tung von Büro­kra­tie­kos­ten. Das ehr­gei­zi­ge Ziel lau­te­te 25 % weni­ger. Für die meis­ten Unter­neh­men sah die Rech­nung anders aus. Der Blick in die Kos­ten­ar­ten­rech­nung beleg­te: Die Kos­ten für Bera­tung, Gebüh­ren und Abga­ben stei­gen kontinuierlich.

Fakt ist:Allei­ne im Zeit­raum von Juli 2013 bis Juni 2014 sind die Büro­kra­tie­kos­ten für Bür­ger und Unter­neh­men in Deutsch­land um ins­ge­samt 9,2 Mrd. EUR gestie­gen (Bericht des Nor­men­kon­troll­ra­tes). Der seit 2012 offi­zi­ell errech­ne­te sog. Büro­kra­tie­kos­ten­in­dex stieg von 2012 mit 100,00 bis zum Juni 2014 auf einen Höchst­wert von 100,40. Laut DeSta­tis zahl­ten deut­sche Unter­neh­men zuletzt rund 39 Mrd. EUR im Jahr an Over­head-Kos­ten. Nach einer Stu­die des Insti­tuts für Mittel­stands­­forschung (IfM) tra­gen klei­ne­re Unter­neh­men mit 85 % den Rie­sen­an­teil an den Bürokratiekosten.

Vie­le klei­ne­re Unter­neh­men wer­den jetzt zusätz­lich belas­tet durch die Auf­zeich­nungs­pflich­ten beim Min­dest­lohn (Nr. 36/2014). Die Vor­be­rei­tun­gen ver­ur­sach­ten bereits in vie­len Unter­neh­men zusätz­li­che Bera­tungs­kos­ten, die in kei­ner Sta­tis­tik auf­tau­chen. Ab 2015 wer­den Unter­neh­men die Mel­de­pflich­ten zur Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rung sys­te­ma­ti­scher prü­fen müs­sen als bis­her (Nr. 40/2014). Auch die Dis­kus­si­on um kom­mu­na­le Gebüh­ren und Steu­ern zei­gen, dass mit einer Ent­las­tung bei den Büro­kra­tie­kos­ten nicht wirk­lich zu rech­nen ist. Es bleibt bei Schönwetterreden.

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