Kategorien
Volkelt-Briefe

Gratwanderung: Unternehmens-PR in Zeiten des Donald Trump

Der­zeit wer­den immer wie­der Kol­le­gen von den Wirt­schafts-Redak­tio­nen ihrer regio­na­len Tages­zeitungen und Medi­en ange­fragt. Was hal­ten Sie vom neu­en US-Prä­si­den­ten Donald Trump und des­sen wirt­schafts­po­li­ti­schen Plä­nen?  Dabei ist eine pola­ri­sie­ren­de Dar­stel­lung ver­ständ­li­ches Anlie­gen der Medi­en. Aber: Als Geschäfts­füh­rer tun Sie sich und ins­be­son­de­re Ihrer Fir­ma also nicht unbe­dingt einen Gefal­len, wenn Sie sich in der Öffent­lich­keit und in die­sem Umfeld – wie auch immer – posi­tio­nie­ren (las­sen).

Aus PR-Sicht sind zwei Din­ge wich­tig:1. Machen Sie deut­lich, dass Ihr O‑Ton nur ver­öffentlicht wer­den darf, wenn es sich tat­säch­lich um den von Ihnen auto­ri­sier­ten O‑Ton han­delt. 2. Legen Sie Wert dar­auf, dass Sie vor Ver­öf­fent­li­chung den gesam­ten Kon­text zur Kennt­nis erhal­ten – also den gesam­ten The­men­bei­trag. Ver­las­sen Sie sich dabei nicht auf münd­li­che Ver­ab­re­dun­gen (E‑Mail-Pro­to­koll). Lehnt die Redak­ti­on Ihr Anlie­gen ab, soll­ten Sie kei­ne Zustim­mung zu einer Ver­öf­fent­li­chung geben. Wich­tig ist , dass Sie kei­ne unüber­leg­ten per­sön­li­chen, emo­tio­na­len Urtei­le zum Bes­ten geben, son­dern dass Sie jeder­zeit auf der geschäft­li­chen, fun­dier­ten Sach­ebe­ne blei­ben. Ver­wei­sen Sie im Kon­flikt­fall dar­auf, dass Sie auf einer Gegen­dar­stel­lung bestehen wer­den (vgl. Nr. 49/2015).

Wie schwie­rig das Geschäft um eine wahr­heits­ge­mä­ße Bericht­erstat­tung ist, lässt sich anhand der „Ein­schalt­quo­ten“ zur Amts­ein­füh­rung des Prä­si­den­ten fest­ma­chen. Die meis­ten US-Medi­en bezo­gen sich dabei auf die Live-Besu­cher vor dem Pen­ta­gon. Trumps Bera­ter­stab beharr­te auf den welt­wei­ten TV-Ein­schalt­quo­ten inkl. Inter­net, Tablets und Smart­phones. Da die­se Medi­en erst seit weni­gen Jah­ren eine enor­me Reich­wei­te haben, könn­te Trumps The­se sogar rich­tig sein. Aller­dings dürf­te das kaum zu veri­fi­zie­ren sein. Das Ver­trau­en in die Sta­tis­tik war aber auch schon vor­her ledig­lich  rela­tiv. Als Geschäfts­füh­rer soll­ten Sie sich jeden­falls von kei­ner Sei­te instru­men­ta­li­sie­ren lassen.

Schreibe einen Kommentar