Kategorien
Volkelt-Briefe

Geschäftsführung: Schlechte Karten ohne juristisches Gespür

10 der 50 größ­ten US-Fir­men wer­den von Juris­ten geführt. Trend: wei­ter stei­gend. Ähn­lich die Ten­denz in Deutsch­land. Auch hier sind es vor allem grö­ße­re Unter­neh­men, die Juris­ten in den obe­ren Eta­gen ein­stel­len (Com­pli­ance Beauf­trag­ter). Etwas anders sieht es im Mit­tel­stand und in klei­ne­ren Unter­neh­men aus. Die meis­ten Geschäfts­füh­rer stam­men aus prak­ti­schen Beru­fen (Inge­nieu­re, Betriebs­wir­te, Infor­ma­ti­ker, Mar­ke­ting-Exper­ten usw.).

Aber auch hier gilt: …Geschäfts­füh­rungs-Ent­schei­dun­gen müs­sen immer stär­ker juris­tisch fun­diert sein. Bei­spie­le: Eine Wer­be-Kam­pa­gne über ein fünf­stel­li­ges Bud­get muss recht­lich unan­greif­bar sein oder für ein neu­es Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren muss ein hieb- und stich­fes­tes Risi­ko-Manage­ment durch­ge­führt wer­den. Fakt ist: Das Haf­tungs-Risi­ko für Geschäfts­füh­rer steigt seit Jah­ren. Wir berich­ten an die­ser Stel­le regel­mä­ßig – so z. B. zum Fall Mid­del­hoff (vgl. Nr. 36/2017) oder zuletzt zum Fall Schle­cker (vgl. Nr. 49/2017). Es sind nicht nur Steu­er- oder Sozi­al­ver­si­che­rungs­an­sprü­che oder Feh­ler im Insol­venz­ver­fah­ren, die für den Geschäfts­füh­rer zum Risi­ko wer­den. Immer öfter sind es die Gesell­schaf­ter selbst, die ihre Geschäfts­füh­rer für ver­meint­li­che Ver­mö­gens­schä­den in die Haf­tung neh­men. Wie kön­nen Sie sich hier noch bes­ser absichern?

Kom­pli­zier­te Ent­schei­dungs-Sach­ver­hal­te müs­sen grund­sätz­lich vor­her juris­tisch geprüft wer­den (Zukäu­fe, Fusio­nen, Bau­vor­ha­ben, kri­ti­sche Kün­di­gun­gen, Geneh­mi­gun­gen usw.). Immer belieb­ter ist fol­gen­des Modell: Sol­len alle juris­ti­sche Rah­men­be­din­gun­gen grund­sätz­lich über­ar­bei­tet wer­den (z. B. ein­mal im Jahr die AGB, alle Ver­trags­mus­ter, Betriebs­ver­ein­ba­rung, Geschäfts­ord­nung usw.) wird für eine befris­te­te Zeit (3 Mona­te) ein Rechts­an­walt als Jus­ti­ti­ar ein­ge­stellt. Das ist in der Regel deut­lich güns­ti­ger als die Ein­schal­tung einer exter­nen Kanzlei.

Schreibe einen Kommentar