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Volkelt-Briefe

Ende der Diskussion: Erstattungszinsen kosten Steuern

Wenn Sie Steu­ern zu spät über­wei­sen, kos­tet Sie das …schon vom ers­ten Tag an Ver­zugs­zin­sen (6 %). Brau­chen Sie etwas län­ger, müs­sen Sie zusätz­lich Säum­nis­zu­schlag zah­len. Das gilt auch umge­kehrt für die Finanz­be­hör­den: Haben Sie zuviel Steu­ern gezahlt, wer­den die auch mit 0,5 % pro Monat ver­zinst. Die­se Erstat­tungs­zin­sen sind steu­er­pflich­ti­ges Ein­kom­men der GmbH. Sie müs­sen dar­auf wie­der­um Steu­ern zahlen.

Die­se Rechts­la­ge war lan­ge umstrit­ten. Zunächst hat­te der BFH Erstat­tungs­zin­sen für nicht steu­er­pflich­tig erklärt (Urteil vom 15.10.2010, VIII R 33/07). Anschlie­ßend wur­de das Gesetz geän­dert. Danach wur­den Erstat­tungs­zin­sen grund­sätz­lich steu­er­pflich­tig gemacht (Jah­res­steu­er­ge­setz 2010, § 20 Abs. 1 Nr. 7 Satz 3 EStG). Erstat­tungs­zin­sen wer­den bis zum VZ 2010 rück­wir­kend ver­steu­ert (BFH, Urteil vom 12.11.2013, VIII R 36/10).

Das gilt für alle Steu­er­ar­ten, also für die Ein­kom­men- und Kör­per­schaft­steu­er, aber auch für die Gewer­be­steu­er. Damit ist nach jah­re­lan­ger Unsi­cher­heit abschlie­ßend ent­schie­den, dass Erstat­tungs­zin­sen grund­sätz­lich zu den steu­er­pflich­ti­gen Ein­nah­men des Steu­er­zah­lers (Pri­vat­per­son, Gewer­be­be­trieb) gehören.

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