ob Metro, Bosch oder Merck, ob RWE oder die Deutsche Bank: Die Alpha-Unternehmen in allen Branchen rüsten sich für die „Krise“. Mit strafferen Strukturen in der Organisation und im Vertrieb, mit weniger Personal in allen Bereichen, mit weniger Sachinvestitionen und höherer Produktivität. Wie können Sie sich als kleineres Unternehmen auf das erwartete Krisen-Szenario vorbereiten? …
Wichtig ist, das Thema anzunehmen und nicht zu verdrängen. Unterdessen sprechen alle volkswirtschaftlichen Indikatoren eine deutliche Sprache. Selbst die bisher von den Konjunkturprognosen relativ wenig beeindruckte inländische Nachfrage zeigt Wirkung. Erfahrungsgemäß beschleunigt sich in dieser Phase die Rezessionsentwicklung. Der Abschwung wird schneller kommen als viele denken.
Für die Praxis: Wichtig ist, dass Sie in dieser Situation systematisch vorgehen und nicht übereilt reagieren:
- Geplante Investitionen in Sachanlagen (Gebäude, Maschinen) sollten Sie unbeeindruckt fortsetzen und abschließen. Bei der weiteren strategischen Investitionsplanung ist Zurückhaltung geboten.
- Das gilt auch für die weitere Personalplanung: Bei der Besetzung von (zusätzlichen) Ausbildungsstellen für 2013, bei der Neubesetzung von frei werdenden Stellen. Reihenfolge: Abbau von Zeitguthaben, Reduzierung von Leiharbeitnehmern, eventuelle Vorbereitungen für Kurzarbeit. Eventuell müssen Sie Ihr Gehalt rechtzeitig kürzen (vgl. dazu unten).
- Setzen Sie bei den Aufträgen den Schwerpunkt auf „Rendite vor Umsatz“. Prüfen Sie, an welchen Stellen Sie bei einem Rückgang der Aufträge Ihre Kapazitäten anpassen werden.
- Machen Sie keine Kompromisse bei den Preisen.
- Kontakten Sie frühzeitig und kontinuierlich Ihre Bank. Beziehen Sie Ihren Firmenkundenberater in Ihre Krisenplanungen ein. Sorgen Sie dafür, dass Sie permanent über Branchenzahlen verfügen und Ihre BWA, Jahresbilanz, Vermögens- und Liquiditätsstatus aktuell und zugriffbereit sind.