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Volkelt-Briefe

Beraterkosten steigen – die andere Seite der Bürokratiekosten

Der Ifo-Geschäfts­kli­ma-Index für Steu­er­be­ra­ter, Wirt­schafts­prü­fer und Rechts­an­wäl­te lag im Dezem­ber 2013 mit 35,3 Punk­ten so hoch wie nie. 53 % der Bera­ter und Prüfer …

bezeich­nen die Geschäfts­la­ge als gut oder sehr gut. Selbst­an­zei­gen sind ein loh­nen­des Zusatz­ge­schäft für Steuer­berater, Anwäl­te pro­fi­tie­ren vom Wachs­tum – da gibt es Grün­der­be­ra­tun­gen, Käu­fer- und Ver­käu­fer­be­ra­tun­gen. Prü­fer pro­fi­tie­ren von elek­tro­ni­schen Bilan­zen und Ver­öf­fent­li­chungs­vor­schrif­ten. Anders sieht das aus Unter­neh­mens­sicht aus: Bera­ter­kos­ten sind die ande­re Sei­te der Büro­kra­tie – jeden­falls zu einem gro­ßen Teil. Ob für die Erstel­lung einer Zwi­schen­bi­lanz, Mel­dun­gen an die Sozi­al­ver­si­che­rung, die Pflicht­be­fra­gung zur Ren­ten­ver­si­che­rungs­frei­heit, der Dau­er­dia­log mit den Finanz­be­hör­den um unver­ständ­li­che Steu­er­be­schei­de: Die­se Kos­ten sind für die Unter­nehmen Büro­kra­tie­kos­ten. In den Gesetz­ent­wür­fen zu die­sen Vor­schrif­ten heißt es lapi­dar: „Büro­kra­tie­kos­ten – kei­ne“.

Man hat sich auf stän­dig stei­gen­de Bera­ter­kos­ten ein­ge­rich­tet. Auf Gerichts­kos­ten und lang­wie­ri­ge Gerichts­ver­fah­ren. Auf Vor­schrif­ten, von denen nicht wirk­lich geprüft wur­de, ob sie irgend­ei­nen Nut­zen brin­gen. Auf Kar­tell­ver­fah­ren, das kei­ne gericht­li­che Kon­trol­le kennt. Auf Staats­leis­tun­gen, die aus den Lohn­ne­ben­kos­ten  finan­ziert wer­den. Für vie­le gera­de auch klei­ne­re Unter­neh­men ist die Belas­tungs­gren­ze schon lan­ge erreicht.

Es geht nicht ums Jam­mern. Es geht um Stand­ort­kos­ten der Unter­neh­men. Die Bera­ter­bran­che mag sich ange­sichts die­ser Ent­wick­lung freu­en und auf bes­te Aus­sich­ten ver­wei­sen. Für alle klei­ne­ren Unter­neh­men mit schma­len Ertrags­margen ist die­se Ent­wick­lung ein Alarm­si­gnal. Und mit den Vor­ga­ben der Gro­ßen Koali­ti­on besteht rea­lis­ti­scher­wei­se kei­ne Aus­sicht auf Bes­se­rung (vgl. Nr. 2/2014).

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