Mit der Verleihung des Nobel-Preises für Wirtschaft wurde jetzt wieder einmal bestätigt: Leider sind es oft nur Binsenweisheiten, die mit theoretischer und empirischer Forschung unterlegt werden und weniger praxisrelevante Themen – sei es zur Beherrschung von Finanzkrisen, zum Spannungsverhältnis von Finanz- und Realwirtschaft oder zur Verteilungstheorie, die mit dem Preis ausgezeichnet werden. Nicht desto trotz hat sich Angus Deaton mit der Frage von Geld und Glück auseinandergesetzt. Wie halten Sie es damit? Deaton´s Erkenntnis: Ab einem Jahreseinkommen von 75.000 $ steigt das Glücksgefühl nicht mehr. Im Prinzip deckt sich das mit der Aussage, „das zweite Glas Wasser bringt weniger Nutzen als das erste“ (abnehmender Grenznutzen). Laut BBE-Gehaltsstudie verdienten GmbH-Geschäftsführer 2014 im Durchschnitt 196.000 $. Das sollte zum Glück genügen. …
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„Theorie”: Wie viel Geld braucht das Glück?
In der Tat haben die Wirtschaftswissenschaften und insbesondere die klassische Volkswirtschaftslehre wie sie in Deutschland betrieben werden, keinen besonderen Ruf bei den Praktikern aus der Wirtschaft. Kritisiert werden vor allem die Theorielastigkeit und die Nähe zur Politik. Viele mittelständische und kleinere Unternehmer sehen sich und den Mittelstand außen vor bei den meisten Forschungsprojekten – mit der Folge, dass der Mittelstand von der Politik zwar in Sonntagsreden vorkommt, nicht aber tatsächlich im Fokus der Wirtschaftspolitik steht.