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Volkelt-Briefe

GmbH: Wenn´s schneller gehen muss …

Wenn Start­Up-Grün­der ihren Ein­satz ver­gol­den wol­len oder wenn der Kapi­tal­markt nicht mehr an das Geschäfts­mo­dell der Grün­der glaubt, hilft der Gang zur Bör­se. Das kann gut gehen, wie in den Fäl­len Wire­card AG oder der Team­View­er AG. Muss aber nicht. Der Fall Vapia­no etwa belegt der­zeit sehr ein­drucks­voll und öffent­lich­keits­wirk­sam, wie man   über Jah­re das Geld der Anle­ger mehr oder weni­ger sys­te­ma­tisch ver­bren­nen kann. Der Bör­sen­gang – mit­hin die Grün­dung einer Akti­en­ge­sell­schaft – ist also kein All­heil­mit­tel, wenn es dar­um geht, ein Unter­neh­men erfolg­reich in die Zukunft zu führen.

Das hat die Poli­tik jetzt auch in Sachen Deut­sche Bahn AG erkannt. Die Gesell­schaf­ter – sprich der Bund – trau­en dem Vor­stand der Bahn nicht mehr zu, die anste­hen­den Pro­ble­me lösen zu kön­nen. Stich­wor­te: Infra­struk­tur, Pünkt­lich­keit, Kapa­zi­tä­ten, Per­so­nal oder Güter­ver­kehr auf der Schie­ne. Jetzt berät man über eine dau­er­haf­te Lösung. Über eine Struk­tur­ver­än­de­rung, die das Unter­neh­men dyna­mi­scher macht und die den Gesell­schaf­tern einen bes­se­ren und schnel­le­ren Durch­griff auf Ent­schei­dun­gen der Geschäfts­füh­rung sichert. Das Alles soll nun die Umwand­lung in die Rechts­form einer „GmbH” brin­gen. Als Mehr­heits-Gesell­schaf­ter kann der Bund dann den Geschäfts­füh­rern der zukünf­ti­gen Deut­sche Bahn GmbH jeder­zeit Wei­sun­gen zur kon­kre­ten Umset­zung vor­ge­ben. Ein kla­rer Vor­teil der GmbH, wenn es schnel­ler gehen muss.

Dass auch das kein All­heil­mit­tel ist, wer­den die Kollegen/Innen bestä­ti­gen, die sich lau­fend mit Wei­sun­gen der Gesell­schaf­ter aus­ein­an­der­set­zen müs­sen. Beson­ders dann, wenn die Gesell­schaf­ter unter­schied­li­che Zie­le ver­fol­gen oder wenn Zie­le (stän­dig) ver­än­dert wer­den. Poli­tik eben.

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Volkelt-Briefe

Die (berechtigten) Ängste des Geschäftsführers vor den Herren der Consultings

Zuletzt hat­ten wir in Aus­ga­be 44 + 45/2015 über eine Bilanz­fäl­schung, deren Fol­gen und die Rol­le und Haf­tung der Geschäfts­füh­rung berich­tet. Die Eigen­tü­mer des mit­tel­stän­di­schen Beleuch­tungs-Her­stel­lers Hess woll­ten mit dem Bör­sen­gang und dem damit ver­bun­de­nen Ver­kauf ihrer Antei­le das „ganz gro­ße Rad“ dre­hen. Unter­des­sen läuft der Pro­zess wegen Bilanz­fäl­schung. Die finan­zi­el­len Zukunfts-Aus­sich­ten der ehe­ma­li­gen Eigen­tü­mer auf Ruhe und Wohl­stand sind dabei aber auf jeden Fall bes­ser als die Chan­cen der han­deln­den (Fremd-) Geschäfts­füh­rer, die vor Gericht die Ver­ant­wor­tung für Bilanz­fäl­schung und Insol­venz­ver­schlep­pung über­neh­men müssen. … 

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Archiv: Volkelt-Briefe

Volkelt-Brief 09/2013

The­men heu­te: So ein­fach ist es, ein erfolg­rei­ches mit­tel­stän­di­sches Unter­neh­men zu kapern – ACHTUNG: Die Dra­ma­tur­gie im Fall „Hess-Keuch­ten” + Geschäfts­füh­rer-Gehalt: Finanz­ge­richt ver­bie­tet wei­te­re Steu­er­ge­stal­tung + GmbH-Finan­zen: Die Zin­sen stei­gen – wie Sie als Unter­neh­mer jetzt rich­tig reagie­ren (I) + Arbeits­recht: Ihr Mit­ar­bei­ter kann nicht ein­fach hin­sch­mei­sen + Aus­zah­lun­gen an die Gesell­schaf­ter: Ver­an­las­sen Sie nie Über­wei­sun­gen auf Zuruf + Per­so­nal­füh­rung: Unfall auf dem Weg zur Rau­cher­pau­se ist nicht ver­si­chert + WKD-Will­kür: Erneu­te Schlap­pe für Inter­net-Pran­ger + BISS 

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Volkelt-Briefe

Der Fall „Hess-Leuchten”: So einfach ist es, ein erfolgreiches Unternehmen zu übernehmen

Der Fall „Hess-Leuch­ten“ – ein mit­tel­stän­di­sches Vor­zei­ge-Fami­li­en-Unter­neh­men aus dem Schwarz­wald – ist ein beson­ders anschau­li­ches Lehr­stück wie es nicht so oft vor­kommt. Es zeigt, wie ein­fach es für Finanz­in­ves­to­ren ist, eine flo­rie­ren­de Fir­ma zu über­neh­men. Nicht ganz unwichtig: …

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BISS - DIE Wirtschafts-Satire

Facebook

Jetzt ver­su­chen Sie mal einem Rent­ner zu erklä­ren, was Face­book eigent­lich macht und tut. Sie kön­nen das nicht anfas­sen. So viel ist alle­mal klar. Genau genom­men kann man sich dafür auch nichts kaufen.

Wir haben uns so zum Spaß mal bei Face­book ange­mel­det. Mit neu­er Iden­ti­tät und gefak­tem Pass­bild. Genau genom­men ver­tritt unser Ted­dy Bär­li seit neu­es­tem die Redak­ti­on im größ­ten sozia­len Netz­werk der Welt. Es hat nicht lan­ge gedau­ert bis die ers­ten Freun­de da waren. Cor­met, Balou und all die ande­ren Kuschel­tie­re, die man aus Film und Fern­se­hen kennt. Unter­des­sen erhal­ten wir minüt­lich irgend­wel­che Nach­rich­ten (habe einen Kuchen geba­cken) oder lus­ti­ge Bil­der von Kuschel­tie­ren, die vor irgend­ei­nem Monu­ment die­ser Welt posie­ren oder auf der Wäsche­lei­ne zum Trock­nen auf­ge­hängt sind.

In der Redak­ti­on gibt es seit­dem hit­zi­ge Dis­kus­sio­nen. Wel­chen Erkennt­nis­wert hat das Alles? Ist das noch Meta­phy­sik oder bereits Quan­ten­theo­rie? Inter­es­siert es uns wirk­lich, wenn Urme­li Durch­fall hat? Hat nicht jedes Kuschel­tier ein Recht auf eine geschütz­te Pri­vat­sphä­re? Wie vie­le der 800 Mio. Face­book-Teil­neh­mer sind Kuschel­tie­re? Wie vie­le die­ser Teil­neh­mer wis­sen eigent­lich, dass sie ein Fake sind? Fra­gen über Fra­gen. Mark Zucker­berg, dem Dani­el Düsen­trieb von Face­book, kann das ziem­lich egal sein. Der Markt­wert stimmt. 33.000.000.000 $. Auf dem Papier.