Psychologie ist gefragt, wenn der Chef zu einem wichtigen Mitarbeiter keine Basis findet. Dann fallen im Vorfeld der Trennung schon einmal Sätze wie: „Sie haben sich verändert in letzter Zeit“ oder „Ihr Team steht nicht mehr hinter ihnen“. Dabei handelt es sich genau genommen meist lediglich um Spekulationen oder Unterstellungen, die sich einer sachlichen Auseinandersetzung entziehen. Diese Art psychologischer Kriegsführung gegen unbeliebte Mitarbeiter nimmt zu. Zuletzt hat sich Andreas Nentwich, Gesellschafter-Geschäftsführer der Interims Agents GmbH, in seinem Buch „Rausfliegen mit Erfolg“ mit solchen polemischen Techniken auseinandergesetzt.
Aber aufgepasst: …Auch und gerade in den Führungsetagen werden solche Techniken besonders gerne und oft eingesetzt. Also dann, wenn Manager bzw. Geschäftsführer in Ungnade fallen und ausgewechselt werden sollen – wie zuletzt im Fall Piech/Winterkorn. Aber auch im kleineren Rahmen – also z. B. in der Familien-GmbH mit verschiedenen Gesellschafter-Stämmen oder in einer GmbH mit mehreren Gesellschafter-Geschäftsführen – kündigt sich eine bevorstehende Abberufung sehr viel früher an als es auf den ersten Blick erscheint. Sie sind also gut beraten, genau hinzuhören, wenn unterschwellige Polemik zunimmt, Gerüchte über Sie herumschwirren, Zweifel an Ihrer Leistungsfähigkeit geäußert werden oder wenn man sich Besorgnis über Ihre Gesundheit macht. Dann sind Sie gut beraten, die Zeichen richtig zu deuten.