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... mich laust der Affe
… mich laust der Affe

Online-Ban­king – so fing Alles an. Ahnen Sie über­haupt, was das für weit rei­chen­de Fol­gen hat? Nicht nur, dass die Zahl der Bank-Filia­len von 50.000 auf mage­re 36.000 geschrumpft ist. Vie­le grö­ßer ist das Pro­blem, dass die aber­tau­send Anla­ge­be­ra­ter in den Ban­ken nie­man­den mehr haben, den sie bera­ten kön­nen. Kei­ner kommt mehr. Und schon haben sich die cle­ve­ren Mana­ger von der Bank was ein­fal­len las­sen. Zuerst hat die Deut­sche Bank die uncoo­len Bera­tungs-Büros in den obe­ren Eta­gen in Bou­ti­quen-Land­schaf­ten umge­stylt, in denen man/frau teu­re Mar­ken­kla­mot­ten zu güns­tigs­ten Prei­sen ein­kau­fen kön­nen. Stich­wort Trend­la­bor Q 110. In der Com­merz­bank sind Cafe, Kuchen und Schnitt­chen Stan­dard. Cafe-Ban­king und 360 Grad-Cafes schie­ßen wie Pil­ze in Man­hat­ten und bis nach Hono­lu­lu. Im Güters­lo­her Volks­bank Restau­rant „Ban­kery“ ser­viert Gas­tro­nom Ralf Schu­bert Kohl­rou­la­de, Speck­so­ße und Salz­kartöf­fel­chen, wäh­rend die net­ten Damen von der Bank­fi­lia­le zwi­schen Haupt­gang und sünd­haft lecke­ren Des­serts die emo­tio­na­le Bin­dung zum Kun­den schaf­fen und mas­sen­haft Neu­ver­trä­ge abschlie­ßen. Neu­es­ter Trend: Nur­sing Home Ban­king. Und wie so oft im Bank­ge­schäft: Der Schwei­zer hat´s erfun­den. Die UBS inves­tiert in Pfle­ge­hei­me. In der geho­be­nen Ver­si­on arbei­ten hier aus­schließ­lich diplo­mier­te Ver­mö­gens­ver­wal­ter mit ger­ia­tri­schen Grund­kennt­nis­sen und Jura­stu­di­um. Ver­gü­tung auf Pro­vi­si­ons­ba­sis. Ein dickes All-Win-Paket. Hät­ten wir auch drauf kom­men kön­nen. Im Gemein­schafts­raum wird schon längst nicht mehr gespielt. Hier wird rich­tig gezockt.

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