Politik hat gut reden, wenn es ums Verteilen und Angebote machen geht. Z. B. in der Diskussion um den Anspruch von Teilzeitarbeitnehmern zur Rückkehr auf die volle Arbeitszeit. Die Zahlen sprechen für sich: … 13,7 % der Teilzeit-arbeitenden Frauen und 19,8 % der Teilzeit-arbeitenden Männer sind mit ihrer Arbeitszeit nicht zufrieden und wollen länger arbeiten (Quelle: Handelsblatt). Jeder 5. männliche Arbeitnehmer in Teilzeit würde von seinem Anspruch auf mehr Arbeit Gebrauch machen. Für Unternehmen, die Arbeitskräfte brauchen und keine neuen finden, ist das kein Problem. Hier ist eine Einigung auf „Vollzeit“ schon jetzt kein Problem. Für angehende Mütter und Väter gibt es mit der Elternzeit ein flexibles Instrument, mit dem beide Seiten gut leben können. So viel Flexibilität ist für beide Seiten meist machbar (Teilzeitarbeitsgesetz).
Wenig Verständnis haben die Kollegen aber dafür, wenn ihr Unternehmen für die kurzfristige Lebensplanung von Mitarbeitern einseitig die wirtschaftliche Verantwortung übernehmen soll. Ein solcher Anspruch auf ein zurück in die Vollbeschäftigung darf es nur geben, wenn das Unternehmen solche Kapazitäten tatsächlich hat und braucht. Ein Anspruch auf Vollbeschäftigung, ohne dass es dafür Arbeit gibt, ist aus Geschäftsführungs-Sicht jedenfalls nicht hilfreich. Im Gegenteil. Das bedeutet zusätzlichen bürokratischen Aufwand und zusätzliche Kosten und ist darüber hinaus noch ein schlechtes Vorbild für alle die Mitarbeiter, die eine zeitlang mal mit weniger Gehalt auskommen und in der eingesparten Arbeitszeit endlich einmal an ihrem eigenen Geschäftsmodell arbeiten können.