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Volkelt-Briefe

Nachfolge: Was Gesellschafter vom Fremd-Geschäftsführer erwarten

Klei­ne­re und mit­tel­gro­ße Fami­li­en-GmbHs wer­den über­wie­gend von den Fami­li­en-Mit­­glie­dern selbst geführt. Auch in der zwei­ten und drit­ten Gene­ra­ti­on. Wächst das Unter­neh­men ste­tig, wird das anders. Schon beim Über­gang zur ers­ten Gene­ra­ti­on wer­den dann bereits oft Fremd-Geschäfts­füh­rer ein­be­zo­gen (Chan­ge-Manage­ment). …

Vor­teil: Der Seni­or kann in Ruhe „los­las­sen“. Auch dann, wenn der Juni­or die Geschäf­te noch nicht selbst voll­stän­dig über­neh­men kann – sei es, weil er die not­wen­di­ge Aus­bil­dung nicht abge­schlos­sen hat oder weil ihm noch not­wen­di­ge prak­ti­sche Erfah­run­gen feh­len. Rund 60% der Unter­neh­men, die einen Fremd-Geschäfts­füh­rer (auf Zeit) ein­ge­stellt haben, haben damit gute Erfah­run­gen gemacht. Nur 4% geben an, mit dem Fremd-Geschäfts­­­füh­rer schlech­te oder nicht so gute Erfah­run­gen gemacht zu haben (Quel­le: INTES-Stu­die „Fremd-Manage­ment in Fami­li­en-Unter­neh­men“). Auf die Fra­ge nach dem Anfor­de­rungs­pro­fil, die der Fremd-Geschäfts­füh­rer mit­brin­gen soll­te, ergibt sich eine kla­re Prioritätenliste:

  • am häu­figs­ten genannt wer­den Fach­kennt­nis­se und Fach­kom­pe­tenz,
  • erst an zwei­ter Stel­le ste­hen die Bran­chen­kennt­nis­se,
  • als per­sön­li­che Eigen­schaft ist Sozi­al­kom­pe­tenz ausschlaggebend,
  • aber auch ein hoher Grad an Loya­li­tät und Inte­gri­tät.
Wenn Sie sich für den Job des (Fremd-) Geschäfts­füh­rers in einem Fami­li­en-Unter­­neh­men inter­es­sie­ren, kommt es in ers­ter Linie auf Refe­ren­zen und aus­sa­ge­kräf­ti­ge Zeug­nis­se an. Wenn Sie bis­her ledig­lich als Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer im eige­nen Unter­neh­men tätig waren und Sie des­we­gen sol­che Emp­feh­lun­gen nicht nach­wei­sen kön­nen, sind Sie gut bera­ten, den Ein­stieg in die Fremd-Geschäfts­füh­rer-Posi­ti­on über eine renom­mier­te Per­so­nal-Bera­tung zu wäh­len. U. U. kön­nen Sie dort auch noch geziel­te Per­sön­lich­keits­ent­wick­lungs-Bau­stei­ne trai­nie­ren und sich so wei­ter zu qualifizieren.

Sen­si­bels­ter Punkt in der Zusam­men­ar­beit zwi­schen Fami­li­en-Gesell­schaf­tern und dem Fremd-Geschäfts­­­füh­rer ist und bleibt aber die „Che­mie“. Für den Fremd-Geschäfts­füh­rer kommt es dar­auf an, sich gut auf die Inter­es­sen­la­ge der Fami­li­en-Mit­glie­der ein­stel­len zu kön­nen (z. B. kul­tu­rel­le Inter­es­sen, Spon­so­ring, gesellschaft­liches Enga­ge­ment). Passt die­ses Umfeld zur Per­sön­lich­keit des Fremd-Geschäfts­­­füh­rers, ste­hen die Chan­cen für eine erfolg­rei­che Zusam­men­ar­beit gut.

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