Die Nullzins-Politik der EZB bringt auch GmbH-Finanzchefs in die Bredouille. Was tun mit dem angesparten GmbH-Vermögen ohne ins Risiko zu investieren? (vgl. Nr. 8/2016). Die Nullzins-Politik zeigt auch Wirkung auf Firmen-Verkäufe. Viele Kollegen ziehen den Verkauf ihrer GmbH in die Länge, weil sie nicht wissen, wie Sie den erzielten Verkaufspreis wirtschaftlich sinnvoll und risiko-resistent anlegen können. Die Indus AG, Deutschlands größte Mittelstands-Holdings-Gesellschaft, meldet weniger Firmen-Akquisen. Auch die auf Firmenkäufe spezialisierte Kanzlei Rödl & Partner meldet Stagnation. Bei Indus hat man sich neue Einkaufs-Strategien einfallen lassen, von denen verkaufswillige Gesellschafter-Geschäftsführer profitieren. Folgende Gestaltungen sind derzeit gut durchsetzbar: …
- Sie verkaufen an einen Mittelstands-Investor, der einen Teil als Kaufpreis in bar zahlt und einen anderen Teil des Kaufpreises als Beteiligung in Aktien ausgibt. Vorteil: Sie profitieren weiterhin von der guten Rendite des Unternehmens, die Weiterführung des Unternehmens ist sicher gestellt und die Nachfolge kann ohne zinsbedingte Verzögerung umgesetzt werden.
- Andere Mittelstands-Investoren legen Wert darauf, dass der Firmeninhaber – sprich ehemalige Gesellschafter-Geschäftsführer – weiter an Bord bleibt, um die Firmenkultur zu wahren bzw. fortzuführen und das vorhandene Know-how weiter einzubinden. In der Praxis sind hier gut dotierte und abgesicherte Vertragsgestaltungen möglich – etwa als Anstellungsvertrag (inkl. Abfindungsvereinbarung und nachvertraglichem Wettbewerbsverbot gegen eine gute Karenzzahlung).