Kategorien
Volkelt-Briefe

Geschäftsführungs-Perspektive: Firmenwagen, Dieselgate

Glaubt man der Sta­tis­tik, sind ca. 70 % aller Neu­wa­gen­zu­las­sun­gen „Fir­men­wa­gen” – das gilt auch für Die­sel­fahr­zeu­ge und SUV. Unter­neh­men und Fir­men­wa­gen-Fah­rer – also mehr oder weni­ger alle GmbH-Geschäfts­füh­rer-Kol­le­gen/In­nen –  gehö­ren also hoch­gra­dig auch den von Die­sel­ga­te Betrof­fe­nen. Aus die­sem Grund berich­ten wir ja an die­ser Stel­le regel­mä­ßig zu den dazu anhän­gi­gen gericht­li­chen Ver­fah­ren und über die vie­len unter­schied­li­chen Ent­schei­dun­gen der Gerich­te. Fakt ist: Bis­her hat der VW-Kon­zern 30 Mrd. EUR inves­tiert, um die Fol­gen abzu­tra­gen. Ein gro­ßer Teil davon sind Gerichts- und Anwalts­kos­ten, die VW dafür auf­wen­det, um flä­chen­de­cken­de Scha­dens­er­satz­zah­lun­gen zu ver­mei­den. Im Gegen­zug haben sich zahl­rei­che Anwalts-Initia­ti­ven gebil­det, die sich dem Mus­ter­kla­ge­ver­fah­ren ange­schlos­sen haben. Das steht noch aus. Man darf gespannt sein.

Vie­le ver­är­ger­te VW-Fah­rer – und dazu gehö­ren auch vie­le Kollegen/Innen – woll­ten und wol­len den Scha­den nicht auf sich sit­zen las­sen und haben auf eige­ne Faust den Rechts­weg ein­ge­schla­gen – mit gro­ßem Ver­trau­en in die deut­sche Gerichts­bar­keit. Dazu: Wer einen mit einem 2,0 Liter Motor des Typs EA aus­ge­stat­te­tem Fir­men­wa­gen unter­wegs ist, hat bes­te Chan­cen auf Genug­tu­ung. Das Kraft­fahr­zeug­bun­des­amt hat hier offi­zi­ell Mani­pu­la­tio­nen fest­ge­stellt und die Gerich­te ori­en­tie­ren sich in ihren Urtei­len an die­ser Rechts­la­ge. Wer mit einer ande­ren Motor-Aus­stat­tung unter­wegs ist, hat­te bis­her schlech­te­re Kar­ten. Unter­des­sen hat das Kraft­fahrt­bun­des­amt auch bestä­tigt, dass auch 3‑Li­ter-Moto­ren mani­pu­liert wur­den (Tua­reg, Por­sche Cayenne). Aller­dings sind die offi­zi­el­len Papie­re dazu (noch) unter Ver­schluss. Die Besen der Gerichts­bar­keit keh­ren zwar lang­sam, aber gründ­lich. Für Fir­men­wa­gen-Fah­rer kann die Devi­se für die Zukunft trotz­dem nur hei­ßen: Lea­sing statt Kau­fen. Und zwar für den gesam­ten Fuhr­park. Mit den bes­ten Grüßen.

Schreibe einen Kommentar