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Geschäftsführer Abberufung: Was gilt für die Kündigung? (neues Urteil)

Die Abbe­ru­fung eines Geschäfts­füh­rers ist in der Regel kein recht­li­ches Pro­blem. Das ist jeder­zeit mög­lich – sofern nicht ein wich­ti­ger Grund als Vor­aus­set­zung im Gesell­schafts­ver­trag ver­ein­bart ist. Strit­tig ist aber oft, ob die für die Abbe­ru­fung gemach­ten Grün­de auch ein hin­rei­chen­der Grund zur Kün­di­gung des Anstel­lungs­ver­tra­ges ist. Dazu gibt es jetzt ein wich­ti­ges Urteil des OLG Mün­chen. Tenor:Es gibt kei­nen Auto­ma­tis­mus zwi­schen Abbe­ru­fung und Kün­di­gung. Der Geschäfts­füh­rer hat grund­sätz­lich das Recht, dass sein Ein­zel­fall in einem gericht­li­chen Ver­fah­ren geprüft wird (OLG Mün­chen, Urteil v. 22.6.2017, 23 U 3293/16).

Inter­es­sant sind die Aus­füh­run­gen dazu: „Ein wich­ti­ger Grund für die Kün­di­gung des Dienst­ver­tra­ges setzt vor­aus, dass Tat­sa­chen vor­lie­gen, die die Fort­set­zung des Dienst­ver­hält­nis­ses bis zum Ablauf der ordent­li­chen Kün­di­gungs­frist unzu­mut­bar machen, ins­be­son­de­re auf­grund gro­ber Pflicht­ver­let­zun­gen des Geschäfts­füh­rers. Ver­schul­den ist hier­für nicht erfor­der­lich. Maß­stab ist nicht das sub­jek­ti­ve Emp­fin­den des kün­di­gen­den Teils, son­dern ob objek­tiv aus Sicht eines ver­stän­di­gen Betrach­ters unter Berück­sich­ti­gung bei­der­sei­ti­gen Inter­es­sen der wei­te­ren Zusam­men­ar­beit die Grund­la­ge ent­zo­gen ist”.

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