Innerhalb kürzester Zeit hat Europäische Zentralbank ihre Bilanzsumme verdreifacht. Finanzminister Schäuble warnt …
unterdessen vor steigenden Preisen und benennt die Schmerzgrenze zur Inflation mit 3 % (September: 2,8 %). Fakt ist: Die Liquiditätsschwemme, mit der die Finanz- und Bankenkrise eingedämmt werden soll, beginnt sich zu verselbständigen. Soweit die große Wirtschaft. Kleinere Unternehmen spüren den Druck auf die Preise bereits ganz konkret.
Beschlossene Sache sind die Erhöhung der Stromkosten (+ 10%), der Kfz-Versicherung (+ 5 bis 10 %), der Steuerberater-Kosten (+ 15 %), Portokosten (+ 5 %). Geplant ist eine Erhöhung der Kosten für Weiterbildung (ca. + 10 %), dazu kommen Preissteigerungen bei Energie- und Rohstoffen, Vorprodukten usw. In der Summe geht es für viele Firmen um eine Größenordnung, die zu Nachkalkulationen zwingen und Preiserhöhungen unumgänglich machen. Das Fatale daran: Wer seine Preise zu spät erhöht, geht leer aus. Dann nämlich, wenn der Kunde nichts mehr zu verteilen hat.
Für die Praxis: Auch auf die Gefahr hin, dass Sie damit die Inflation anheizen, fährt der einzelne Anbieter besser, wenn er seine Preise möglichst früh erhöht. Wichtig ist dabei, dass Sie die Preiserhöhung nachvollziehbar und transparent kommunizieren. Prüfen Sie:
- Einzelabsprachen mit A‑Kunden (B2B) sollten Sie nicht von vorneherein ausschließen. Informieren Sie sich genau über die Wünsche dieser Kunden. Welchen konkreten Bedarf haben sie? Wie haben sie in der Vergangenheit auf Preiserhöhungen reagiert?
- Prüfen Sie, wie Sie A‑Kunden entgegenkommen können, ohne auf die Preiserhöhung zu verzichten. Beispiel: Gewähren Sie besonders sensiblen Kunden für die ersten Käufe nach der Preiserhöhung Rabatte.
- Kleinere Preiserhöhungen in kürzeren Abständen können Kunden besser verkraften und werden tendenziell leichter akzeptiert. Diese Strategie eignet sich bevorzugt im Consumer-Markt, da diese preissensibler reagieren und schneller zur Konkurrenz wechseln.