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Volkelt-Briefe

Frauenquote: Das geht an den kleineren Firmen vorbei

Klei­ne­re Unter­neh­men haben mit ihren Per­so­nal-Bud­gets wenig Spiel­raum und des­we­gen gro­ße Pro­ble­me bei der Rekru­tie­rung von Arbeits­kräf­ten. Gera­de im Hand­werk und in klei­ne­ren Unter­neh­men ist die Suche nach Nach­wuchs oder Ersatz beson­ders auf­wen­dig und schwie­rig. Hier gibt es kei­ne Per­so­nal­ab­tei­lung, die sich um die­se Auf­ga­ben küm­mert. Der Chef ist selbst gefor­dert und muss sich selbst um die Per­so­nal­be­schaf­fung küm­mern. So die Bestands­auf­nah­me in vie­len mit­tel­stän­di­schen Betrie­ben. Die Poli­tik hat da ande­re Sorgen: …

  • Frau­en­quo­te: Betrof­fen sind davon in Deutsch­land 109 bör­sen­no­tier­te Kon­zern und alle mit­be­stim­mungs­pflich­ti­gen Unter­neh­men. Das sind maxi­mal wei­te­re 3.500 Unter­neh­men. Der CDU-Wirt­schafts­flü­gel will die Quo­te sogar auf voll-mit­be­stimm­te Unter­neh­men beschrän­ken. Das sind nur die Unter­neh­men mit mehr als 2.000 Arbeit­neh­mern. Für alle mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men bedeu­tet das: Noch mehr leis­tungs­ori­en­tier­te Frau­en wer­den sich für einen Kar­rie­re­start in den weni­gen gro­ßen Unter­neh­men ent­schei­den – was die Sache für klei­ne­re Fir­men nicht wirk­lich erleichtert.
  • Migran­ten-Bewer­bun­gen: Vie­le klei­ne­re und mit­tel­stän­di­sche Indus­trie­be­trie­be konn­ten in den letz­ten Jah­ren ihre Aus­bil­dungs­stel­len ohne­hin nur noch beset­zen, wenn sie die Bewer­ber ein­ge­stellt haben, die es über­haupt gab. Dar­un­ter waren und sind vie­le jun­ge Men­schen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund. Die Selek­ti­on nach bes­ten Noten und bür­ger­li­chen Stan­dards konn­ten und kön­nen sich ohne­hin nur die gro­ßen Unter­neh­men leis­ten.

Bei­des sind dem­nach The­men, die mit der Rea­li­tät klei­ne­rer Unter­neh­men nichts oder nicht viel zu tun haben. Nach wie vor ist es oft die „Bran­che“ (phy­si­sche Erschwer­nis­se), die von Frau­en als Attrak­ti­vi­täts-Hin­der­nis emp­fun­den wird. Oder es ist der (ein­zel­ne) Chef, dem die Erfah­rung fehlt, dass Frau­en sich in der jewei­li­gen Bran­che durch­set­zen kön­nen. Auf der ande­ren Sei­te ste­hen die Erfah­run­gen und das Wis­sen vie­ler Chefs, dass die sprach­li­chen Fer­tig­kei­ten in allen Bran­chen immer wich­ti­ger wer­den und des­we­gen zum Aus­wahl­kri­te­ri­um für Bewer­ber gemacht wer­den müssen.

Aus Sicht klei­ne­rer Unter­neh­men sind das Vor­zei­ge­the­men. Inter­es­san­ter sind ver­ein­fach­te Zugangs- und Beschäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten für EU- und Nicht-EU-Aus­län­der. Hilf­reich sind geziel­te För­der­pro­gram­me für aus­bil­den­de Betrie­be. Immer­hin wer­den 4 von 5 Azu­bis in mit­tel­stän­di­schen Unter­neh­men aus­ge­bil­det. Wich­tig ist, dass Sie als Unter­neh­mer ent­spre­chen­de  For­de­run­gen an die Poli­tik her­an­tra­gen und Sie sich für Ihre Inter­es­sen stark machen.

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