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Volkelt-Briefe

Digitales: Muss jetzt auch der Chef weg? – die neuen Prioritäten der Geschäftsführung

Vie­le Ver­wal­tungs­tä­tig­kei­ten, die mit der Füh­rung der Geschäf­te einer GmbH ver­bun­den sind, sind bereits „digi­tal” – Stich­wort: Infor­ma­ti­ons­sys­te­me, Berichts­we­sen, Mel­de­we­sen, Lohn­ab­rech­nung usw. Was aber nicht heißt, dass die Geschäfts­füh­rer von die­sen Auf­ga­ben ent­las­tet sind. In der Pra­xis ins­be­son­de­re von klei­ne­ren Unter­neh­men sind es immer noch gera­de die­se Auf­ga­ben, die viel Zeit in Anspruch nehmen.

Anders for­mu­liert: … Ein gro­ßer Teil der Geschäfts­füh­rungs-Akti­vi­tä­ten besteht genau dar­in, die­se Auf­ga­ben zu orga­ni­sie­ren, abzu­wi­ckeln und zu kon­trol­lie­ren. Die Digi­ta­li­sie­rung wird aber gera­de in die­sen Berei­chen in den nächs­ten Jah­ren Vie­les ver­än­dern. Nicht allen Kol­le­gen fällt der Abschied von die­sen (eher sta­ti­schen) Auf­ga­ben­stel­lun­gen leicht. Etwa den Kol­le­gen, die Unter­neh­mens­füh­rung in ers­ter Linie aus der kauf­män­ni­schen Per­spek­ti­ve erlernt und erlebt haben. Kol­le­gen, die näher am Pro­dukt sind (Inge­nieu­re, Pro­dukt­ent­wick­ler, Mar­ke­ting-Exper­ten), sehen dage­gen die Ent­las­tung von Ver­wal­tungs­auf­ga­ben als krea­ti­ve Chan­ce – weg von der Büro­kra­tie hin zu mehr Gestal­tung des gesam­ten Geschäfts­pro­zes­ses. Der Fokus der neu­en Auf­ga­ben­stel­lun­gen liegt damit auf:

  • der per­ma­nen­ten Wei­ter­ent­wick­lung des Geschäfts­mo­dells (Pro­duk­te, Orga­ni­sa­ti­on und Abläufe),
  • der Begrün­dung von Koope­ra­tio­nen mit stra­te­gi­schen Partnern,
  • dem Initi­ie­ren von Mar­ke­ting-Akti­vi­tä­ten und Kampagnen,
  • der Rekru­tie­rung und Ent­wick­lung von Mit­ar­bei­tern (HR),
  • Com­pli­ance und Ver­trags­we­sen und
  • PR, Reprä­sen­ta­ti­on, Öffent­lich­keits­ar­beit und Netz­wer­ken (Ver­bän­de, Orga­ni­sa­tio­nen, Ausland).
Auch aus der Geschäfts­füh­rer-Per­spek­ti­ve ist die Digi­ta­li­sie­rung glei­cher­ma­ßen Bedro­hung und Chan­ce – je nach Men­ta­li­tät, Aus­bil­dungs­vor­aus­set­zun­gen und per­sön­li­cher Lebens­er­fah­rung. Jün­ge­re Kol­le­gen tun sich dabei sicher leich­ter. Für die Kol­le­gen mit einer Affi­ni­tät zu IT, Infor­ma­tik, Neu­en Medi­en und Tech­nik ver­grö­ßert sich die Spiel­flä­che. Für die Kol­le­gen mit tra­di­tio­nel­lem Rol­len- und Hier­ar­chie­ver­ständ­nis wird der Spiel­raum dage­gen enger. In GmbHs mit tra­di­tio­nel­ler Res­sort-Auf­tei­lung macht es Sinn, die Auf­ga­ben­ver­tei­lung zu über­den­ken bzw. neu zu orga­ni­sie­ren – z. B. weg von der kauf­män­ni­schen Domi­nanz hin zur krea­ti­ven Geschäfts­füh­rung mit den neben­ste­hend genann­ten Aufgabenschwerpunkten.

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