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Das 5 Punkte-Programm: Wie sich Geschäftsführer selbst motivieren

Für die Mit­ar­bei­ter und Arbeit­neh­mer gibt es jede Men­ge Moti­va­tions-Semi­na­re. Für Geschäfts­füh­rer ist das schwie­ri­ger. Aufgrund …

der kom­ple­xen Auf­ga­ben­stel­lung im Unter­neh­men funk­tio­nie­ren vie­le der Moti­va­tions-Tricks, die für Arbeit­neh­mer sinn­voll sind, nicht für den Chef. Bei­spiel: „Set­zen Sie sich Zie­le, defi­nie­ren Sie Zwi­schen­zie­le, beloh­nen Sie sich“ usw. sind für ent­schei­dungs­ver­ant­wort­li­che Füh­rungs­kräf­te tri­vi­al und tref­fen nicht den Kern des Pro­blems. Was tun? Es gibt nur weni­ge Gesprächs­part­ner (Bera­ter), mit denen Sie ihre The­men „auf Augen­hö­he“ bespre­chen bzw. kri­tisch reflek­tie­ren können.

Meist gibt es zwar Fach-Exper­ten (Steu­er­be­ra­ter, Wirt­schafts­be­ra­ter), mit denen Fach-Pro­ble­me erör­tert wer­den kön­nen. Geschäfts­füh­rer, die regel­mä­ßig an Erfa-Grup­pen teil­neh­men, bestä­ti­gen, dass die­ser Aus­tausch beson­ders wich­tig ist und die Gesprä­che mit Geschäfts­füh­rer-Kol­le­gen durch nichts zu erset­zen sind. Das aber ist nicht die Regel. Vie­le Geschäfts­füh­rer sind auf sich selbst gestellt. Die meis­ten hal­ten den „Wil­len“ und das „sich Durch­set­zen“ lang­fris­tig für ent­schei­dend. Willens­kraft basiert auf einer Rei­he ver­schie­de­ner Fak­to­ren. Der Psy­cho­lo­ge Juli­us Kuhl von der Uni Osna­brück hält fol­gen­de Fähig­kei­ten für entscheidend:

  1. Auf­merk­sam­keits­kon­trol­le: Wil­lens­star­ke Per­so­nen fokus­sie­ren sich beharr­lich auf ihr Ziel – und las­sen sich nicht ablen­ken, bis sie es erreicht haben.
  2. Emo­ti­ons­kon­trol­le: Frust, Trau­rig­keit oder Wut sind für Taten­drang äußerst kon­tra­pro­duk­tiv. Men­schen mit hoher Wil­lens­kraft wis­sen genau, wie sie sol­che Gefüh­le zäh­men können.
  3. Miss­erfolgs­be­wäl­ti­gung: Rück­schlä­ge kom­men vor. Es ist nur mensch­lich, wenn sie uns kurz auf­hal­ten – bloß aus der Bahn wer­fen dür­fen sie uns nicht.
  4. Moti­va­ti­ons­kon­trol­le: Irgend­wann lässt das Durch­hal­te­ver­mö­gen zwangs­läu­fig nach – dann gilt es, sich durch selbst gesetz­te Anrei­ze wei­ter anzutreiben.
  5. Umwelt­kon­trol­le: Wer beson­ders wil­lens­stark ist, ach­tet auch auf sei­ne Arbeits­um­ge­bung. Dazu gehört etwa, bei Bedarf sämt­li­che Stör­quel­len wie Black­ber­rys, Han­dys oder E‑Mailprogramme abzuschalten.

Für die Pra­xis: Als Geschäfts­füh­rer müs­sen Sie (oft) an Ihre Leis­tungs­gren­zen gehen. Vie­le Geschäfts­füh­rer machen die Erfah­rung, dass nach eini­gen Jah­ren Antrieb und Moti­va­ti­on schwan­ken oder nach­las­sen. Das kann bis zu einem ernst­zu­neh­men­den Burn­out füh­ren. In einer sol­chen Situa­ti­on hilft Wil­lens­kraft allei­ne nicht mehr wei­ter. Bei Anzei­chen von dau­er­haf­ter Über­las­tung, soll­te sich der Geschäfts­füh­rer unbe­dingt pro­fes­sio­nell bera­ten las­sen (Stich­wort: Betrieb­li­ches Gesundheits-Management).

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