Nach BMW und AUDI muss sich jetzt auch Mercedes auf eine millionenschwere Strafe wegen Wettbewerbsverstoß auf dem chinesischen Markt einstellen. Im Fall Mercedes rechneten die chinesischen Markthüter wie folgt: „Baut man einen Mercedes aus Ersatzteilen zu Ersatz-Teil-Preisen, kostet eine C‑Klasse so viel wie 12 Fahrzeuge zusammen“.
Offensichtlich hat man in China ein anderes Verständnis von Preisbildung unter Konkurrenzbedingungen als auf freien westlichen Märkten. Hier kann die Kartellbehörde nur bei vertikalen oder horizontalen Monopolen oder Absprachen unter marktbeherrschenden Unternehmen einschreiten. Die Behörde kann aber nicht die Preisbildung und Kalkulation im Unternehmen oder in der Unternehmensgruppe beanstanden. Mit dieser Herangehensweise steht es den chinesischen Kartellbehörden offen, sämtliche Preis- und Rabattsysteme zu monieren. Die seit 3 Jahren angestellten Wettbewerbskontrollen gegen die Großen dürften lediglich ein Vorgeschmack dessen sein, auf was sich die westlichen Unternehmen in den nächsten Jahren im China-Geschäft einstellen müssen.