Kategorien
Volkelt-Briefe

Die häufigsten Blockaden bei der Restrukturierung der GmbH

Kein Unter­neh­men ist für die Ewig­keit gemacht. Stän­di­ge Inno­va­tio­nen, ver­än­der­te Gewohn­hei­ten der Kun­den und neue Wett­be­wer­ber zwin­gen jedes Unter­neh­men dazu, in regel­mä­ßi­gen Abstän­den, das eige­ne Stan­ding zu hin­ter­fra­gen. Aus Geschäfts­füh­rungs-Sicht kommt es dabei dar­auf an, die Rah­men­be­din­gun­gen dafür rich­tig zu orga­ni­sie­ren und Blo­cka­den früh­zei­tig bei­sei­te zu räu­men. Die häu­figs­ten Feh­ler in die­ser Pha­se der Restruk­tu­rie­rung sind: …

  • In der Umstel­lungs­pha­se wird zu knapp geplant: U. U. müs­sen zusätz­li­che Mit­ar­bei­ter und exter­ne Bera­tungs­leis­tun­gen ein­ge­kauft wer­den. Dazu kom­men oft auf­wen­di­ger als ange­nom­me­ne Test­pha­sen für die Pro­dukt­ent­wick­lung und die Wer­be­stra­te­gie, Kos­ten für Kun­de­be­fra­gun­gen oder nicht kal­ku­lier­te Bean­stan­dun­gen und Rück­läu­fer. Alle die­se Pro­zes­se kos­ten Geld und müs­sen finan­ziert werden.
  • Der Kapi­tal­dienst für die Finan­zie­rung wird unter­schätzt: Die knap­pe Liqui­di­tät stärkt den Ein­fluss der Haus­bank. Die­se ist jedoch nicht am Fort­be­stand des Unter­neh­mens inter­es­siert, son­dern an der Siche­rung ihrer Ein­la­ge. Des­we­gen ist die Finanz­pla­nung für das Unter­neh­men über­le­bens­wich­tig. Lie­fe­ran­ten las­sen mit sich reden. Mit­ar­bei­ter sind not­falls auch zu Zuge­ständ­nis­sen bereit. Eine Bank hat kein Ver­ständ­nis für aus­blei­ben­de Zah­lun­gen, und die Sozi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger sind sogar nach genau drei Mona­ten gesetz­lich dazu ver­pflich­tet, Insol­venz für das Unter­neh­men zu bean­tra­gen, soll­ten die Renten‑, Arbeits­lo­sen- und Kran­ken­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge der Mit­ar­bei­ter oder ange­stell­ten Geschäfts­füh­rer ausbleiben.
  • Neu­es Mar­ke­ting wird ver­nach­läs­sigt: Wer im Geschäft ist, über­schätzt ger­ne sei­ne eige­ne Stel­lung und ver­nach­läs­sigt neue Fra­ge­stel­lun­gen. Wel­che Trends haben die wich­tigs­ten Nach­bar­märk­te? Gibt es kon­junk­tu­rel­le Kauf­kraft­ver­schie­bun­gen in der anvi­sier­ten Käu­fer­schicht? Wel­che Kauf­kraft­kenn­zif­fer hat das Ein­zugs­ge­biet? Bewe­gen sich die Wett­be­wer­ber in der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­po­li­tik zyklisch oder anti­zy­klisch, betrei­ben sie Online-Shops oder News­groups? Der Geschäfts­plan muss immer auch das Sze­na­rio für Wer­be- und PR-Akti­vi­tä­ten auf der Grund­la­ge einer seriö­sen Markt­be­ob­ach­tung enthalten.
  • Wett­be­werbs­re­geln wer­den nicht ein­ge­hal­ten: Das Gesetz (GWB) ent­hält zahl­rei­che Vor­ga­ben, mit wel­chen Anga­ben das Unter­neh­men im geschäfts­mä­ßi­gen Ver­kehr auf­zu­tre­ten hat (z. B. Tele­me­di­en­ge­setz). Im Geschäfts­plan hat die Fest­le­gung der Fir­mie­rung zu erfol­gen, patent­recht­li­che Fra­gen sind zu fixie­ren, und die geplan­te Wer­be­stra­te­gie muss wett­be­werbs­recht­lich geprüft wer­den. Ein feh­len­des oder feh­ler­haf­tes Impres­sum im Inter­net, fal­sche Preis­an­ga­ben oder Anleh­nung an bekann­te Mar­ken im Fir­men­lo­go bzw. der Farb­ge­bung kön­nen das frü­he und schlag­ar­ti­ge Aus für neue Pro­duk­te bedeuten.
  • Die eige­ne Struk­tu­ren wer­den falsch ein­ge­schätzt: Bei stra­te­gi­schen Ent­schei­dun­gen muss ein Unter­neh­mer die Ent­schei­dung tref­fen. Die Unter­neh­mens­auf­tei­lung im Ver­hält­nis 50:50 kann schnell zur Blo­cka­de füh­ren. Hier soll­te not­falls ein neu­tra­ler Steu­er­be­ra­ter als Min­der­heits­ge­sell­schaf­ter vor­ge­se­hen wer­den, der mit 1% des Unter­neh­mens bei strit­ti­gen Sach­fra­gen zur Ent­schei­dung führt.

Schreibe einen Kommentar