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Volkelt-Briefe

Personal: Immer mehr bleibt am Chef hängen

Personal: Immer mehr Arbeit bleibt am Chef hängen

Füh­ren ist Dienst­leis­tung“ – so die Bot­schaft eines aktu­el­len Manage­ment-Titels zur Per­so­nal­füh­rung in Zei­ten der Per­so­nal-Knapp­heit. Dar­in beschreibt der Geschäfts­füh­rer der Upstall­sboom Hotel­le­rie-Grup­pe Bodo Jans­sen sei­ne Erfolgs­re­zep­te in Sachen Per­so­nal­füh­rung. Was die Mit­ar­bei­ter in mit­tel­stän­di­schen und grö­ße­ren Unter­neh­men zu Höchst­­leistungen moti­vie­ren kann, wird in klei­ne­ren Betrie­ben immer mehr zum Pro­blem. Hier ist der Geschäfts­füh­rer immer weni­ger Dienst­leis­ter für die Mit­ar­bei­ter, der für die Erle­di­gung der Jobs opti­ma­le Arbeits­be­din­gun­gen orga­ni­siert. Immer öfter muss der Geschäfts­füh­rer Arbei­ten erle­di­gen, die die Mit­ar­bei­ter lie­gen las­sen und die sonst nicht (ter­min­ge­recht) fer­tig wer­den. Das betrifft z. B. Hand­werks-Betrie­be, aber auch klei­ne­re Dienst­leistungsunternehmen (Wer­be-Agen­tu­ren, Soft­ware-Ent­wick­ler, Gas­tro­no­mie usw.). O‑Ton eines Kol­le­gen: „Im Ver­gleich zu den Vor­jah­ren muss ich jetzt jede Woche selbst mit anpa­cken“. Die Pro­ble­me auf dem Arbeits­markt und bei der Per­so­nal­su­che fal­len immer öfter auf den Geschäfts­füh­rer zurück. Vor Ort heißt das dann: …

  • Die Mit­ar­bei­ter tun sich immer schwe­rer mit Über­stun­den, Mit­ar­bei­ter, die Über­stun­den machen, for­dern län­ge­re Erho­lungs­zei­ten (exak­tes Ein­hal­ten von Pau­sen, län­ge­re Pau­sen, mehr Pausen),
  • Mit­ar­bei­ter mit Mehr­be­las­tung for­dern und erwar­ten ver­stärkt zusätz­li­che Lohn­leis­tun­gen (Ent­gelt, steu­er- und sozi­al­ver­si­che­rungs­freie Zusatzleistungen)
  • Mit­ar­bei­ter, die dau­er­haft mehr belas­tet sind, zei­gen eine erhöh­te Bereit­schaft zum Arbeitsplatzwechsel.
  • Aus­schei­den­de /Stamm- Mit­ar­bei­ter kön­nen nicht, nur schwer und meist nicht zu glei­chen Kos­ten ersetzt werden.
  • Das bedeu­tet aber auch, dass immer mehr ori­gi­nä­re Geschäfts­füh­rungs-Auf­ga­ben (Büro­kratie, Vor­be­rei­tung neu­er Pro­jek­te, Stra­te­gi­sches) in die Abend­stun­den bzw. auf die Zeit nach dem offi­zi­el­len Fei­er­abend ver­scho­ben wer­den (müs­sen). Die Arbeits­be­las­tung ins­ge­samt nimmt zu, für vie­le unter­des­sen dau­er­haft. Was tun?
Per­so­nal ist Chef­sa­che. Gehen Sie davon aus, dass es bei qua­li­fi­zier­tem Per­so­nal immer enger wird. Bin­den Sie Ihr Stamm­per­so­nal mit allen dazu Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­teln (Prä­mi­en, betrieb­li­che Alters­ver­sor­gung, Berück­sich­ti­gung der fami­liä­ren Wün­sche), bin­den Sie neue Mit­ar­bei­ter ver­trag­lich gut ein (ver­län­ger­te Kün­di­gungs­fris­ten für den Arbeit­neh­mer, Rück­zah­lungs­klau­seln für Wei­ter­bil­dungs­fi­nan­zie­run­gen) und geben Sie enga­gier­ten Nach­wuchs­leu­ten die Chan­ce, sich gezielt wei­ter zu qua­li­fi­zie­ren (Über­nah­me der Kos­ten für Wei­ter­bil­dung gegen Bin­dung an die Fir­ma, Ani­mie­ren zum Bil­dungs­ur­laub in für den Betrieb inter­es­san­ten Pro­jek­ten, Per­sön­lich­keits­trai­ning und ‑ent­wick­lung).

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