Ob Reform der Unternehmensbesteuerung, GmbH-Reform oder Reform des Umwandlungsrechts- und Steuerrechts: In den letzten Jahren ist Einiges passiert. Ein Blick in die Themen der letzten Monate zeigt dagegen, dass sich die Reformfreude mit Antritt der schwarz-gelben Koalition verlangsamt hat und Reformvorhaben seit der Großen Koalition nicht mehr vorkommen (vgl. Nr. 42/2014). Wie können Sie als Unternehmer jetzt Einfluss nehmen? …Absehbar ist, dass mit dem Mindestlohn, der Pkw-Maut, den Zusatzkosten aus der Energiewende in den kommenden Jahren den Unternehmen nicht nur zusätzliche Kosten aufgebürdet werden. Stärker ins Gewicht fällt der damit verbundene bürokratische Aufwand. So müssen viele kleinere Unternehmen schon ab 1.1.2015 täglich eine aktualisierte Liste mit den geleisteten Arbeitsstunden ihrer Mitarbeiter bereithalten. In der Regel erledigt das der Steuerberater. Das bedeutet, dass täglich neues Stundenhonorar für diese Beratungsdienstleistung anfällt. Diese Kosten tauchen in keiner offiziellen Statistik auf, summieren sich aber derart, dass man in vielen Branchen (Taxi, Logistik, Gastronomie usw.) in 2015 nicht ohne spürbare Preiserhöhungen weiter machen kann. Auf diese Stellschraube haben Sie als Praktiker keinen wirklichen Einfluss.
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GF-Engagement: So helfen Sie der Politik auf die Sprünge
Viele Kollegen haben in den letzten Monaten aber auch eingesehen, dass es nach dem Ausscheiden der FDP aus vielen politischen Gremien und nach dem – sagen wir es einmal so – Ruck der CDU unter Merkel in die Mitte, keine wirksame Lobby für Arbeitgeberinteressen in den politischen Gremien mehr gibt. Zuletzt hat sich der Wirtschaftsflügel in der CDU um Friedrich Merz zwar zurückgemeldet. In vielen CDU/FDP-Landesverbänden – wie etwa in Baden-Württemberg – werden derzeit die Weichen für die Zukunftsstrategien der Parteien neu gestellt. So gesehen ist politisches Engagement und Einflussnahme auf die politischen Repräsentanten eine unternehmerische Herausforderung.