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Volkelt-Briefe

Wirtschaftspolitik: Staat zwackt immer mehr Geld ab

Das Finanz­mi­nis­te­ri­um ver­mel­det neue Rekor­de: Im Janu­ar stie­gen die ohne­hin hohen Ein­nah­men aus Steu­ern gegen­über dem Dezem­ber noch­mals um 3,7 %. Die Stei­ge­run­gen resul­tie­ren aus Mehr­ein­nah­men bei der Umsatz‑, der Lohn‑, der Ein­kom­men- und der Kör­per­schaft­steu­er. Rück­läu­fig sind die Ein­nah­men aus der Abgel­tungs­steu­er (- 8,6%) und der Erb­schaft- und Schen­kungs­steu­er. Bund, Län­der und Gemein­den „ver­die­nen“ also gut bis bes­tens.…Dem gegen­über steht die Steu­er­be­las­tung der Bür­ger – sprich der Arbeit­neh­mer, Unter­neh­mer und Unter­neh­men als Steu­er­zah­ler. Dazu hat der Bund der Steu­er­zah­ler (BdS) jetzt inter­es­san­te Zah­len vor­ge­legt. So errech­net der BdS für Sin­gles mit einem monat­li­chen Net­to­ein­kom­men von 3.325 EUR (brut­to 7.183 inkl. Arbeit­ge­ber­bei­trä­gen) eine Gesamt­be­las­tung mit direk­ten und indi­rek­ten Abga­ben (Steu­ern, Verbrauchs­steuern + Sozi­al­bei­trä­ge) von 62 % des Brut­to­ein­kom­mens oder ins­ge­samt 4.475 EUR. Zum Ver­gleich: Ein Ehe­paar mit 2 Kin­dern und einem Allein­ver­die­ner wird mit 48 % belas­tet, ein Ehe­paar mit 2 Kin­dern und Dop­pel­ver­dienst mit 56 %. Das ist und bleibt bemer­kens­wert hoch, zumal dar­aus eine wirk­li­che Absi­che­rung für das Alter nicht (mehr) erwirt­schaf­tet wer­den kann.

Im OECD-Ver­gleich liegt die Belas­tung mit Abga­ben in Deutsch­land wei­ter­hin in der Spit­zen­grup­pe, auch wenn – je nach Fami­li­en-Kon­stel­la­ti­on und Ver­dienst – in Bel­gi­en und den skan­di­na­vi­schen Län­dern ähn­li­che Höchst­wer­te erreicht wer­den. Bis­her hal­ten sich alle Par­tei­en im Hin­blick auf die Bun­des­tags­wahl 2017 mit Aus­sa­gen zur Steu­er­po­li­tik zurück. Auch in den letz­ten Jah­ren gab es nur gering­fü­gi­ge Steu­er-Kor­rek­tu­ren, die den Steu­er­zah­lern allen­falls beschei­de­ne EURO-Beträ­ge bescher­ten (Stich­wort: kal­te Pro­gres­si­on). Zugleich offen­ba­ren die neu­es­ten Ana­ly­sen des Bun­des­rech­nungs­ho­fes und des Bun­des der Steu­er­zah­ler höchst umstrit­te­ne Sub­ven­ti­ons- und För­der-Pro­jek­te im 20-Mil­li­ar­den­be­reich. Ten­denz: zunehmend.

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