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BISS - DIE Wirtschafts-Satire

Seehofer

Nur gan­ze weni­ge der Men­schen, die außer­halb der bay­ri­schen Lan­des­gren­zen leben müs­sen, haben eine mehr oder weni­ger vage Vor­stel­lung von den Eigen­hei­ten und Son­der­ar­tig­kei­ten, mit denen unse­re süd­ost­deut­schen Bun­des­ge­nos­sen tag­ein tag­aus kon­fron­tiert sind. Die meis­ten haben noch nicht ein­mal eine blas­se Ahnung von Brauch­tum, Wert­ein­stel­lun­gen und dem schnö­den All­tags­le­ben. Etwa wenn Bad­s­tu­ber und Schwei­ni in der Krach­le­der­nen auf der Wiesn einen Schuh­platt­ler zum Bes­ten geben und Horst der I. hoch auf die Ram­pe zur Blas­mu­sik klet­tert und sol­che Sät­ze ver­kün­det wie: „Da beben die Alpen, da wackelt der Fran­ken­wald. Aber kei­ne Angst, das ist kein Tsu­na­mi – das ist nur eine ……. Wes­ter­wel­le“ (bers­ten­des Lachen). Dann ist Okto­ber­fest in Bay­ern und die CSU unan­ge­foch­ten. Umge­kehrt braucht es natür­lich eine unge­heu­re Fähig­keit, ein sol­ches Cha­os zu beherr­schen. Wenn die Moaß die sonst eher beschau­li­chen Stra­ßen zwi­schen Haupt­bahn­hof, Send­ling und Isar­vor­stadt in pure Anar­chie ver­setzt, so dass die Vor­gär­ten im Urin ver­sau­ern, in den Haus­flu­ren der bie­de­ren Stadt­häu­ser Kot­z­wett­be­wer­be aus­ge­tra­gen wer­den und im Schat­ten fuse­li­gen Later­nen­lichts auf offe­ner Stra­ße gekackt und gevö­gelt wird und die bra­ven Anwoh­ner in Scha­ren hin­aus aufs Land flüch­ten, um Ruhe und Aus­gleich auf den bay­ri­scher Alm­wie­sen zwi­schen Rin­dern und Trut­hüh­nern und ‑häh­nen zu fin­den. All das muss Horst See­ho­fer durch den Kopf gegan­gen sein, als er sei­ne Gelieb­te ver­las­sen muss­te, um bay­ri­scher Minis­ter­prä­si­dent zu wer­den. Und zu blei­ben. So soll denn auch die sog. Medi­en­af­fä­re ihren Lauf im Kefer-Zelt im besag­ten Sep­tem­ber 2012 genom­men haben. Wäh­rend OB Ude ozapf­te, ist See­ho­fer zusam­men mit einem Kame­ra­mann des ZDF-Bou­le­vard-Maga­zins gesich­tet wor­den, wie sie sich in ziem­lich ein­deu­ti­ger Ges­te zupros­te­ten und die Moaß ex her­un­ter gestürzt haben sol­len. Ein schö­ner Anfang. Das böse Ende ken­nen Sie ja jetzt. Armer Horst.

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Herdprämie

Vie­le von Ihnen ken­nen ihn noch: Den Sup­pen­kas­per. Das ist die Hans­wurst, die sich beharr­lich wei­gert, die Sup­pe aus­zu­löf­feln, die die Erzie­hungs­be­rech­tig­ten ihrem Spröss­ling vor­set­zen. Statt in der KITA gemein­sam mit den ande­ren Kin­dern zu üben, wie man sich in gemein­sa­mer Run­de mit Sup­pe bespritzt und bekle­ckert, bis die Kla­mot­ten bis auf die Haut tropf­nass sind. So hef­tig, dass der sich dar­aus flu­xx erge­ben­de Hus­ten schon wie­der fast in einer hand­fes­ten Lun­gen­ent­zün­dung enden muss. So dass auch Papa wie­der ein­mal  zu Hau­se blei­ben muss. Damit er nicht wie­der die gan­ze Abtei­lung ansteckt. Mit all den Fol­gen für den Arbeit­ge­ber und die Sozi­al­ver­si­che­rung. Zurück zum Sup­pen­kas­per: Bei dem oben geschil­der­ten Fall han­delt es sich um die so genann­te „hig­her edu­ca­ti­on“, die über­wie­gend von durch­set­zungs­schwa­chen  und kom­pro­miss­über­zeug­ten Erzie­hungs­be­rech­tig­ten prak­ti­ziert wird. Damit die so geplag­ten Eltern dafür wenigs­tens finan­zi­ell unbe­scha­det raus­kom­men, gibt es die Herd­prä­mie. Damit sol­len die Strom­kos­ten der  Erzie­hungs­be­rech­tig­ten gede­ckelt wer­den, die durch das stän­di­ge Auf­wär­men der Sup­pe auf Sie zukom­men. Über die psy­chi­schen und see­li­schen Fol­gen der gan­zen Ange­le­gen­heit hat man sich bis­her aller­dings weni­ger den Kopf gemacht.