Der Fachkräftemangel ist in den letzten Jahren neben dem demografischen Faktor immer mehr zu einem allgemeinen Arbeitskräftemangel und zum Bildungs- und Ausbildungsproblem geworden. In einigen Branchen konnten die Leistungen bzw. Dienstleistungen (Gastronomie, traditioneller Einzelhandel, Handwerk usw.) nicht mehr erbracht werden, Öffnungszeiten wurden gekürzt, unterqualifizierte Arbeitskräfte eingestellt. Für viele kleinere Unternehmen, die Ausfälle nicht durch Mehrarbeit, Überstunden oder Arbeitszeitkonten ausgleichen können, ist die Mitarbeiterfrage zur Überlebensfrage geworden.
So gesehen sind die unterdessen auf breiter Front angekündigten Personal-Abbaumaßnahmen der Konzerne Chance für viele mittelständische Unternehmen – zumindest dann, wenn der Standort stimmt. Zwar ist nicht davon auszugehen, dass dabei Arbeitnehmer mit höheren Qualifikationen freigesetzt werden. In erster Linie wird der Personalabbau durch Abbau befristeter Stellen, durch altersbedingtes Ausscheiden und durch personelle Einsparungen von angelernten Arbeitskräften – also weniger qualifizierten – geplant. Das sind die Vorboten der Künstlichen Intelligenz (KI) in den zukünftigen Produktionsprozessen der Konzerne. Dennoch: Als Geschäftsführer eines kleineren mittelständischen Unternehmens sind Sie gut beraten, den Arbeitsmarkt in der Regio genau zu beobachten und frühzeitig entsprechende Signale auszusenden.