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BISS - DIE Wirtschafts-Satire

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Anla­ge­be­ra­ter, windig

Über die – sagen wir – Unmög­lich­kei­ten einer objek­ti­ven Anla­ge­be­ra­tung haben wir ja schon in einem der letz­ten BISS berich­tet (Bafin ver­sus TÜV). Gera­de ein­mal 6 Mona­te spä­ter hat uns das The­ma schon wie­der fest im Griff. Nach inter­ner Abstim­mung zwi­schen Frau Aigner, Herrn Schäub­le und der Bun­des­an­stalt für Finanz­dienst­leis­tung wer­den nun seit Dezem­ber in den Job­cen­tern der Arbeits­agen­tu­ren ganz beson­de­re Kur­se für Umschü­ler, Lang­zeit­ar­beits­lo­se und ande­re Pro­blem­fäl­le ange­bo­ten. Die tra­gen sol­che Arbeits­ti­tel wie „Auf­bau und Inhalt eines Bera­tungs­pro­to­kolls“, „Rhe­to­rik für Anle­ger“, „Wie Sie Ihren Bank­be­ra­ter auf dem Par­kett in die Irre füh­ren“ oder „Wie Sie Ihre Bank mit 5 geziel­ten Fra­gen um 50.000 € erleich­tern!“. Der Andrang war so mäch­tig, dass man in den Job­cen­tern den Nume­rus clau­sus ein­füh­ren muss­te. Sogar ‑zig von wäh­rend der Finanz­kri­se vor die Tür gesetz­ten Anla­ge­be­ra­tern wech­sel­ten flux auf die Gegen­sei­te. Unter­des­sen hat sich her­um­ge­spro­chen, dass es ab Janu­ar ein neu­es Ver­gü­tungs­mo­dell für die Bank­be­ra­ter-Tes­ter geben wird! Sie ahnen es sicher schon: Der Tes­ter erhält eine erfolgs­ab­hän­gi­ge Ver­gü­tung –  und zwar pro über­führ­ter Falsch­be­ra­tung 50% vom Buß­geld. Ist doch schön, wie ein­fach sich die Pro­ble­me im Markt lösen.