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BISS - DIE Wirtschafts-Satire

Säumnisgebühren

Wenn Sie Ihrer Kran­ken­kas­se 100 EUR schul­den, müs­sen Sie dafür nach 10 Jah­ren 10.995,12 Euros zurück­zah­len. Wenn Sie auf eige­ne Kap­pe sagen wir 2000 Euro brut­to ver­die­nen, müs­sen Sie aller­dings monat­lich schon 310 Euros an die Kran­ken­ver­si­che­rung zah­len. Macht nach unse­rer obi­gen Modell­rech­nung genau 34.084,86 Euros, die Sie schul­dig sind. Jetzt mal ange­nom­men, Sie sind ein Jahr plei­te und pflicht­ver­si­chert, dann ergibt sich aus der Zin­ses­zins-Rech­nung bereits ein Fehl­be­trag von 409.018,33 Euros – eine gar nicht mal so schlech­te Immo­bi­lie in ange­neh­mer Wohn­la­ge. Was in etwa den Bezü­gen des 3‑köpfigen Gesamt-Vor­stan­des der Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se ent­spricht. Wir kön­nen das aber auch direkt in Zahn­be­hand­lun­gen umrech­nen. Mit die­sem Geld könn­ten Sie sich im Lau­fe Ihres Lebens immer­hin 100 kom­plett neue Gebis­se leis­ten. Bleibt die Fra­ge, was Sie damit kon­kret anfan­gen kön­nen. Bei den meis­ten von uns ist ja schon kurz nach den Drit­ten Schluss. Sie könn­ten es sich aber auch exakt 355 Tage im Herz­zen­trum Ber­lin gut gehen las­sen. Die Kran­ken­haus-Kan­ti­ne genießt einen über die Stadt­gren­zen Ber­lins hin­aus gehen­den guten bis her­vor­ra­gen­den Ruf. Aber Alles ist ja irgend­wie rela­tiv. So reicht das ver­lo­re­ne Ange­spar­te für schlap­pe 20 künst­li­che Hüf­ten inklu­si­ve OP und Nach­be­hand­lung. Aber mal ganz ehr­lich, frei nach dem Mot­to der pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rer: Lie­ber zah­len als krank sein.

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