Ob Michael Ballack, Reiner Callmund, Rudi Völler oder Bayer Leverkusen im Allgemeinen: Selten hat ein Unternehmen mit seiner Werbepartnern so daneben gelegen wie der Fußballclub aus der Chemie-Stadt. Ballacks Abschied aus der National-Mannschaft glich einem unendlichen Trauerspiel um eine Wade. Leverkusens Liaison mit Teldafax endete in einem Marketing-GAU mit einem Verbraucher-Betrugskandal um atemberaubende Beträge. U. U. muss Bayer Leverkusen Sponsorengelder in Millionenhöhe in die Insolvenzmasse zurückbezahlen. …
Und jetzt ganz aktuell gleich zwei Bayer-Protagonisten als Werbe-Ikonen für die (erfolglosen) Internet-Portale Ab-in-den Urlaub.de und Fluege.de. Beide Portale gehören zur Unister Holding GmbH. Die letzten im Unternehmensregister veröffentlichten Jahresabschlüsse der Holding datieren aus dem Jahr 2011. Die Firmengruppe ist damit zwei Jahresabschlüsse im Rückstand. Kleinere und mittelständische Unternehmen stünden mit einer solchen Veröffentlichungspraxis längst am Pranger des BfJ und staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Das Handelsblatt zitiert einen der Unternehmensgründer mit: „Es ist ein hohes Maß an Realitätsverlust der Geschäftsführung zu konstatieren“. Was irritiert ist, dass groß angelegte Geschäftsmodelle außerhalb der gesetzlichen Rahmenbedingungen funktionieren, die für kleinere Unternehmen gelten und die gegen diese in der Regel auch radikal durchgesetzt werden. So gab es im Fall Teldafax schon Jahre vor dem Zusammenbruch deutliche Hinweise auf die wirtschaftliche Schieflage und sogar auf Betrug (vgl. Nr. 7/2015). Geschickter stellen sich die Bayern an: Thomas Müller passt bestens zur Müllermilch und David Alaba offensichtlich zum internationalen Image der Unicredit-Bank.