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Volkelt-Briefe

Konjunktur: China-Baisse bedroht kleinere Unternehmen

In Sachen Kon­junk­tur, Wachs­tum und nach­hal­ti­ger Wirt­schafts­ent­wick­lung welt­weit sind der­zeit alle Augen auf Chi­na gerich­tet. Gera­de auch aus dem Blick­win­kel der deut­schen Wirt­schaft. So waren es die chi­ne­si­schen Wachs­tums­chan­cen, die der nach dem Wie­der­ver­ei­ni­gungs-Boom schwä­cheln­den deut­schen Wirt­schaft Flü­gel ver­lie­hen haben. Umso grö­ßer ist jetzt die Skep­sis – auch für die kurz­fris­ti­ge Ent­wick­lung in 2016. Die Fakten: …

  • Die chi­ne­si­sche Wachs­tums­ra­te ist seit 2007 (14,1 %) kon­ti­nu­ier­lich auf einen Tiefst­stand von 6,8 % in 2015 gesun­ken. Für 2016 erwar­ten die Exper­ten einen wei­te­ren Rück­gang auf 6,5 %.
  • Der chi­ne­si­sche YEN ist seit dem Som­mer 2015 stark unter Druck gera­ten und muss­te bereits zum zwei­ten Mal gegen­über dem Dol­lar abge­wer­tet wurden.
  • Vie­le Inves­to­ren zie­hen sich aus dem Chi­na-Geschäft ganz zurück. Seit Mit­te 2015 wur­den fast 1 Bio. Dol­lar Finanz­in­ves­ti­tio­nen aus Chi­na abge­zo­gen. Auf­grund der Finanz­daten war hier ledig­lich ein Rück­gang um 130 Mrd. Dol­lar erwar­tet worden.

Der chi­ne­si­sche Staat hat im letz­ten Jahr­zehnt immense Kapi­tal­re­ser­ven ange­häuft und damit – im Gegen­satz zu vie­len ande­ren Staa­ten, wie z. B. Japan – kein Schul­den­pro­blem. Exper­ten gehen davon aus, dass die chi­ne­si­schen Wirt­schafts­len­ker Alles tun wer­den, um das ange­streb­te Wachs­tums­ziel tat­säch­lich zu errei­chen. Dazu wird in ers­ter Linie wei­ter in die Infra­struk­tur (Ver­kehr, Stadt­ent­wick­lung) inves­tiert. Alles Pro­jek­te, in die in der Regel auch deut­sche Fir­men (Anla­gen­bau, Hoch- und Tief­bau usw.) invol­viert sind. Es ist also zu erwar­ten, dass die chi­ne­si­sche Bin­nen­nach­fra­ge – auch nach deut­schen Pro­duk­ten – in 2016 eini­ger­ma­ßen sta­bil blei­ben wird. Inso­fern dürf­ten sich die Aus­wir­kun­gen auf den deut­schen Mit­tel­stand im Rah­men hal­ten. Mit einer ech­ten Baisse rech­net niemand.

Nicht Alles bleibt mach­bar. Die Risi­ken mit chi­ne­si­schen Geschäfts­part­nern neh­men zu. Das betrifft in ers­ter Linie Han­dels­ge­schäf­te mit chi­ne­si­schen Import­pro­duk­ten. Hier sind unter­des­sen rie­si­ge Über­ka­pa­zi­tä­ten ent­stan­den, so dass mit Insol­ven­zen, Pro­duk­ti­ons­pro­ble­men und Lie­fer­aus­fäl­len gerech­net wer­den muss. Hier soll­te man auf seriö­se und bewähr­te Geschäfts­kon­tak­te bau­en. Ver­lo­cken­de neue Geschäfts­be­zie­hun­gen – etwa via www.Alibaba.com – ber­gen unkal­ku­lier­ba­re Risi­ken bis zum Total­aus­fall – mit dem rich­ti­gen Rie­cher gibt es aller­dings immer auch neue Geschäftschancen.

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