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Volkelt-Briefe

Geschäftsführung 2015: Was ist anders geworden – eine Bestandsaufnahme

Das Rad dreht schnel­ler und der Abstand zwi­schen den Tritt­stu­fen ist grö­ßer gewor­den“. Mit die­sem anschau­li­chen Bild brach­te neu­lich ein Kol­le­ge die Fra­ge nach der Tätig­keit von Geschäfts­füh­rern in einem sich wan­deln­den Umfeld auf den knap­pen Nen­ner. Womit er Recht hat: …

  • Unter­des­sen hat das Inter­net in fast allen Bran­chen das digi­ta­le Unter­neh­men geschaf­fen. Das gilt auch und ins­be­son­de­re für die Geschäfts­füh­rung. Dort wird mehr, schnel­ler und con­trol­ling-ori­en­tier­ter entschieden.
  • Die Ren­di­te-Ori­en­tie­rung hat deut­lich zuge­nom­men. Nur um einen Arbeits­platz zu haben, grün­det oder führt heu­te kei­ner mehr ein Unter­neh­men. Es muss sich rechnen.
  • Eine neue Start-Up-Kul­tur ermög­licht es, in kür­zes­ter Zeit Geschäfts­ideen mit profes­sioneller Beglei­tung in Erfolg ver­spre­chen­de Geschäfts-Model­le umzu­wan­deln und die­se mit dem nöti­gen Start­ka­pi­tal (Pri­vat-Equi­ty) auszustatten.
  • Die Ver­ant­wort­lich­keit der Geschäfts­lei­tung hat zuge­nom­men – Stich­wort: Com­pli­ance. Im Scha­dens­fall wird fast immer kon­se­quent nach­ge­hakt und in der Ver­gan­gen­heit nach Feh­lern der Geschäfts­füh­rung gesucht. Ob Insol­venz, Ver­si­che­rungs­fall oder Geset­zes­ver­stoß: Feh­ler sind zum exis­ten­zi­el­len Risi­ko für jeden Geschäfts­füh­rer geworden.
Außer­dem sind die jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen von Mit­ar­bei­ter in den letz­ten Jah­ren immer anspruchs­vol­ler gewor­den. Dabei ist die Erwar­tung an „pro­fes­sio­nel­les Manage­ment und ins­be­son­de­re pro­fes­sio­nel­les Füh­ren“ gestie­gen. Man tauscht sich über Füh­rung, über die Behand­lung als Arbeit­neh­mer und über The­men wie Moti­va­ti­on, Aner­ken­nung und Wert­schät­zung aus. Die posi­ti­ve Wir­kung von sozia­ler Kom­pe­tenz wird von vie­len Füh­rungs­kräf­ten mer unter­schätzt. Was in den meis­ten Fäl­len an einer fal­schen Ein­schät­zung der eige­nen Fähig­kei­ten liegt. Stich­wort: Bera­tungs­re­sis­tenz. Fazit: Geschäfts­füh­rung ist kom­ple­xer gewor­den. Wenn Alles gut läuft, lässt sich gut ver­die­nen. Aber auch das Risi­ko, im Hams­ter­rad zwi­schen den Tritt­stu­fen abzu­stür­zen, ist grö­ßer geworden.

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