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Volkelt-Briefe

Geschäftsführer-Stress: Dauer-Erreichbarkeit ist für viele ein echtes Problem

Nicht weni­ge Geschäfts­füh­rer lei­den unter dem täg­li­chen Tele­fon-Ter­ror: Das Tele­fon klin­gelt stän­dig. Bereits wäh­rend eines nor­ma­len Tele­fo­nats gehen par­al­lel auch schon zwei neue Tele­fo­na­te und min­des­tens eine SMS ein. Was tun? Natür­lich vari­iert das Tele­fon-Auf­kom­men je nach Unter­neh­men und Bran­che. Chefs von Unter­neh­men mit Tele­fon­zen­tra­le oder Chef-Office nut­zen in der Regel die Mög­lich­kei­ten, gezielt zu fil­tern und nur sol­che Anru­fe durch­zu­las­sen, die nach den vor­ab bespro­che­nen Regeln „zum Chef“ durch­ge­stellt wer­den. Nur für wich­ti­ge Geschäfts­part­ner gibt es den direk­ten Draht. Schwie­ri­ger ist das in klei­ne­ren Unter­neh­men. Es gilt: Über­all da, wo Sie als Chef stän­dig Ter­mi­ne koor­di­nie­ren, Chef-Ent­schei­dun­gen gebraucht und damit Pro­zes­se beschleu­nigt wer­den, ist das Han­dy-Tele­fo­nie­ren ein Muss. Hier hel­fen Appel­le wie „ein­fach auch mal aus­schal­ten“ oder „Sie müs­sen ja nicht immer erreich­bar sein“ in der Pra­xis nicht wei­ter. Den­noch kön­nen Sie mit ein paar sys­te­ma­ti­schen Regeln etwas Abhil­fe schaf­fen. Das sind: …

  • Füh­ren Sie Ihre Anru­fer­lis­te sys­te­ma­tisch: Nut­zen Sie den Adress­spei­cher voll aus. Legen Sie jeden Anru­fer, der für Ihre geschäft­li­chen Belan­ge von Bedeu­tung ist oder sein könn­te, in Ihrem Tele­fon­buch ab. Bei den meis­ten ein­ge­hen­den Anru­fen sehen Sie dann schon auf den ers­ten Blick, wer Sie anruft. Sie kön­nen dann sofort ent­schei­den, wel­che Bedeu­tung der Anruf hat und ob Sie dafür Zeit haben (wol­len).
  • Nut­zen Sie den AB fle­xi­bel: Vie­le Kol­le­gen nut­zen die Mög­lich­kei­ten Ihres Anruf­be­ant­wor­ters nicht voll. Das heißt: Wol­len Sie unge­stört blei­ben, stel­len Sie den AB auf die kür­zest mög­li­che Ant­wort­zeit. Ver­se­hen mit dem Text: „Für wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen hin­ter­las­sen Sie hier bit­te Ihre Nach­richt. In ande­ren Fäl­len ver­su­chen Sie mich bit­te spä­ter noch­mals zu errei­chen“. Wenn Sie über­flüs­si­ge Tele­fo­na­te abwim­meln wol­len, stel­len Sie den AB erst nach 30 Sekun­den auf ein.
  • Behan­deln Sie SMS-Nach­rich­ten nach­ran­gig: Wer es eilig hat, greift nach wie vor zum Tele­fon und ver­lässt sich nicht auf eine SMS. Bear­bei­ten Sie SMS wie gewöhn­li­che E‑Mails. Beant­wor­ten Sie die­se erst dann, wenn das Tages­ge­schäft erle­digt ist und Sie „Zeit am Stück“ haben, um die­se Pos­ten effek­tiv und ohne Unter­bre­chung abzuarbeiten.
  • Legen Sie Uner­reich­bar­kei­ten fest: Ver­schaf­fen Sie sich Frei­raum, indem Sie zu bestimm­ten, fest defi­nier­ten Arbeits­zei­ten nicht erreich­bar sind. Am bes­ten dann, wenn Ihr Gesprächs­ge­gen­über auch nicht unbe­dingt erwar­ten kann, dass Sie erreich­bar sind: Früh am Mor­gen (7 bis 9 Uhr), mit­tags (12 bis 14 Uhr) oder gene­rell nach Fei­er­abend ab 18/19 Uhr. Bestim­men Sie die­se Zei­ten nach Ihrem per­sön­li­chen Arbeits­stil und machen Sie die­se „Pau­sen“ zur Gewohn­heit, so dass Ihre Mit­ar­bei­ter sich dar­auf ein­stel­len können.
  • Geben Sie Ansprech­part­ner für exter­ne Anru­fer vor: Geben Sie auf allen Publi­ka­tio­nen nach außen (Geschäfts­pa­pie­re, Impres­sum der Home­page, Lie­fer­schei­ne, Rech­nun­gen usw.) Tele­fon-Adres­sen vor. Ver­wen­den Sie dafür nicht den Namen des jewei­li­gen Mit­ar­bei­ters son­dern die jewei­li­ge Fach­ab­tei­lung (Per­so­nal, Ein­kauf, Rech­nungs­we­sen, Mar­ke­ting usw.). Damit ermög­li­chen Sie exter­nen Per­so­nen, ganz gezielt zu kon­tak­ten und ver­hin­dern so, dass Alles immer erst über den zen­tra­len Tele­fon-Anschluss – im Zwei­fel ist das ja Ihrer – lau­fen muss.
  • Machen Sie wirk­lich Urlaub vom Han­dy: Ich ken­ne vie­le Geschäfts­füh­rer, die im Urlaub über­haupt nicht für Tele­fo­na­te erreich­bar sind. Für den Not­fall ist eine SMS-Benach­rich­ti­gung mög­lich – das ist aber nur weni­gen aus­ge­wähl­ten Per­so­nen möglich.
Auch nach 30 Jah­ren Mobil-Tele­fo­nie­ren gilt: Der „sach­li­che“ Umgang mit die­sem Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Medi­um ist längst noch nicht selbst­ver­ständ­lich. Der damit ver­bun­de­ne Stress-Fak­tor ist und bleibt wohl auch wei­ter­hin hoch. Über­prü­fen Sie immer wie­der Ihr eige­nes Gesprächs­ver­hal­ten. Wel­che Gesprä­che sind über­flüs­sig? Wie kön­nen Gesprä­che abge­kürzt wer­den? Ani­mie­ren Sie durch Ihr eige­nes Gesprächs­ver­hal­ten zum Viel-Tele­fo­nie­ren? (Unsach­lich­kei­ten, „Wenn ich Sie schon mal an der Strip­pe habe“, Aus­schwei­fen­des Gesprächs­ver­hal­ten: „Um was geht es?“ ). Neh­men Sie sich vor, im Öffent­li­chen Raum nur ein­ge­schränkt zu tele­fo­nie­ren. Abge­se­hen vom Unfall- und Buß­geld-Risi­ko beim Auto­fah­ren ist das Tele­fo­nie­ren wäh­rend eines Geschäfts­ge­sprä­ches oder vor Arbeits- und Pro­jekt­grup­pen nicht unbe­dingt die rich­ti­ge Art – weder um auf sich auf­merk­sam zu machen noch als Vor­bild für Mit­ar­bei­ter und Geschäftspartner.

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