„Das haben Sie wirklich gut gemacht!“. Wann haben Sie das letzte Mal einen Mitarbeiter (aus voller Überzeugung) „gelobt“? Viele Geschäftsführer – und ich nenne an dieser Stelle ganz bewusst die männlichen Kollegen – tun sich schwer damit, Lob auszusprechen. Woran liegt das?
Im Betrieb ist wenig Platz für Höchstleistungen. Am besten funktionieren Abläufe, wenn sie routiniert abgearbeitet werden. Das gewährleisten die meisten Ihrer Mitarbeiter täglich. Sie dafür zu loben, macht allerdings keinen Sinn. Diese Menschen haben aber ein Anrecht auf Anerkennung Ihrer täglichen Leistung („Es freut mich, dass Sie mir den Rücken freihalten“, „Danke, dass Sie das immer zuverlässig erledigen“). Lob dagegen gibt es nur für außergewöhnliche Leistungen. Also nicht täglich, sondern wenn es sachlich angesagt ist. Z. B. eine innovative Idee, die den Betrieb richtig vorwärts bringt. Oder wenn ein Mitarbeiter einen schon abgeschriebenen Kunden wieder zurückholt. Wichtig ist,
- Lob wegen einer konkreten Leistung auszusprechen,
- dass Sie nur loben, wenn das sachlich gerechtfertigt (außergewöhnlich) ist,
- dass Sie dabei authentisch sind und
- dass Sie die richtigen Worte dafür wählen (keine Übertreibung, sachgerecht, „Ich weiß selbst, wie Ihre Leistung einzuschätzen ist“, „Das gelingt nicht jeden Tag“).
Vielen Geschäftsführer fällt es leichter, Belohnungen zu gewähren, als zu loben. Dabei unterschätzen sie, dass es für Mitarbeiter wichtig ist, dass Ihre Leistung gesehen wird und dass darüber gesprochen wird. Materielle Belohnungen (Prämie, Firmenwagen) wirken nur, wenn Sie genau das Bedürfnis des Mitarbeiters treffen. Fragen Sie also vor einer materiellen Belohnung, welche Präferenzen und Vorlieben er hat. Weiterführend: 8 Tricks, wie Sie die Mitarbeiter besser hinter sich bringen