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Volkelt-Briefe

Finanzbehörden rechnen Abschreibungen klein – so wehren Sie sich

Mit einem unzu­läs­si­gen Trick ver­su­chen die Finanz­be­hör­den bei den Abschrei­bun­gen für Gesell­schaf­ter-Dar­le­hen Steu­er­spar-Poten­zi­al zu drü­cken. Das betrifft Dar­le­hen der Gesell­schaf­ter an ihre GmbH, …

die den GmbH-Anteil im Betriebs­ver­mö­gen (z. B. der Ver­wal­tungs-Gesell­schaft) bilan­zie­ren. Wird es in der GmbH finan­zi­ell eng, kön­nen Sie das Gesell­schaf­ter-Dar­le­hen abschrei­ben und so den Gewinn der Ver­wal­tungs-Gesell­schaft drü­cken. Weil der Gewinn aus dem GmbH-Anteil, der in einem Betriebs­ver­mö­gen gehal­ten wird, nach dem Teil­ein­künf­te­ver­fah­ren besteu­ert wird, las­sen die Finanz­be­hör­den eine Abschrei­bung auf das ver­lo­re­ne Gesell­schaf­ter-Dar­le­hen nur noch zu 60 % zu. D. h.: 40 % des Abschreibungs­volumens geht ver­lo­ren. Das ist aber nicht zuläs­sig. Der BFH hat dies in zwei Urtei­len so bestä­tigt (Urtei­le vom 18.4.2012, X R 7/10, X R 5/10). Danach müs­sen die Finanz­äm­ter die Abschrei­bung (Teil­wert­ab­schrei­bung) in vol­ler Höhe vornehmen.

Für die Pra­xis: Im Moment müs­sen Sie davon aus­ge­hen, dass die Finanz­be­hör­den die Vor­ga­ben des Bun­des­fi­nanz­hofs (BFH) nicht umset­zen und ledig­lich 60 % des Abschrei­bungs­vo­lu­mens aner­ken­nen. Fol­ge: Wenn Sie in der Bilanz 2011 (2010) Abschrei­bun­gen auf ver­lo­re­ne Gesell­schaf­ter­dar­le­hen aus­wei­sen und dies gegen­über dem Finanz­amt durch­set­zen wol­len, müs­sen Sie das vor dem Finanz­ge­richt durchsetzen.

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