Wir wollen uns heute einmal mit den feinen Graden zwischen Satire, Reality-TV, Fiktion, science fiction und political correctness beschäftigen. Nur so. Wir wollen uns ja weder mit dem Presserat noch mit dem Heimat-Ministerium anlegen. Aufgeschreckt hat uns allerdings, dass unser Chefredakteur heute Morgen nicht zum Dienst erschienen ist und auch kein gelber Zettel eingegangen ist. Auch über whatsapp konnten wir ihn nicht erreichen, so dass wir davon ausgehen müssen, dass er irgendwo im Knast sitzt.
Das letzte, was wir von ihm gesehen haben, war, dass er im Studio Aufnahmen für seine wöchentliche Sendung gemacht hat – vor dem greenscreen – also das, was Sie dann nachher auf Youtube sehen, ist natürlich Alles gefaked – der steht natürlich nie vor dem Bundesfinanzhof, dem Bundesgerichtshof oder dem Kanzlerinnen-Amt. Das ist Alles unten im Kellerbüro gedreht. Selbst die Texte, die er spricht, sind nur aufgeblähte Überschriften, die – wenn man es genau liest – gerade noch so stimmen und nur haarscharf an der Unrealität vorbei gehen. Nur, um Mal das Ausmaß an Realitätsverlust alleine schon im Kleinen zu beschreiben. Er trägt auch nie einen Anzug. Unten ist immer Jeans, manchmal sogar barfuss mit Sandalen (igit).
Inwieweit das jetzt verboten werden soll, ist noch nicht absehbar. Der Justizminister will ja ziemlich gründlich gegen alle Falschmeldungen vorgehen. Das heißt, dass auffälligen Personen in Zukunft wohl schon durch den Mediamarkt-Erkennungsdienst an der Kasse jegliches Film- und Fernseh-Equipment abgenommen wird. Damit der erst gar keine Falschmeldungen in die Welt setzen kann. Und zur Facebook-Anmeldung muss dann ein polizeiliches Führungszeugnis eingereicht werden. So steht es jedenfalls im Gesetzentwurf, der uns in der Redaktion vorliegt. So. Jetzt können Sie sich aussuchen, was was ist. Uns hat der Anwalt jedenfalls empfohlen, die Namen M. und de M. möglichst nicht mehr zu verwenden. Unser Chefredakteur hat sich offensichtlich nicht dran gehalten.