Der Fall Middelhoff geht in die nächste Runde (vgl. Volkelt-Brief vom 28.11.2014). Zunächst hatte der WDR eine geplante Dokumentation über Thomas Middelhoff kurzfristig aus dem Programm gestrichen. Begründung: Die Produktionsfirma hatte Thomas Middelhoff vertraglich ein Mitspracherecht bei der Produktion eingeräumt. Jetzt verlor der Verlag Langen-Müller gegen den Spiegel vor dem Verwaltungsgericht Stuttgart und muss die 1. Auflage von Middelhoffs Biographie „A 115” komplett einstampfen – die Vorwürfe Middelhoffs gegen die Spiegel-Berichterstattung waren nicht zu halten. Allerdings ist die um die kritischen Passagen gekürzte 2. Auflage bereits im Handel.
Für Middelhoff selbst – Vorzeige-Manager in den achtziger- und neunziger Jahren – dürfte das nicht nur ein weiterer Image-Verlust sein. Insgesamt dürfte seine Glaubwürdigkeit angeschlagen, was dazu führen wird, dass er die Rolle des kritischen Maners in der Öffentlichkeit kaum mehr wird spielen können. Nach auch umstrittenen Talkshow-Auftritten bei Markus Lanz und in der NDR-Talkshow dürften die Vorhänge der öffentlichen Bühnen für ihn erst einmal geschlossen bleiben.