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Volkelt-Briefe

Bürokratie: Zollpläne für Mindestlohn-Prüfung

Die Dis­kus­sio­nen um Steu­er­ver­kür­zung, Steu­er­um­ge­hung und Steu­er­ge­stal­tung zei­gen auch ande­rer Stel­le Wir­kung. Zuletzt hat die Süd­deut­sche Zei­tung Zah­len zu den de fac­to gezahl­ten Min­dest­löh­nen ver­öf­fent­licht. Der Zoll­be­richt 2012 des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums der Finan­zen zur Schwarz­ar­beit mel­det danach …

rund 2.500 Fir­men, gegen die wegen Ver­sto­ßes gegen die Min­dest­lohn-Vor­schrif­ten Buß­geld-Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet wur­den (Ver­stoß gegen Vor­schrif­ten des Arbeit­neh­mer­ent­sen­de­ge­set­zes). Allei­ne in der Bau­bran­che wer­den 1.690 Fäl­le gemel­det. Bei ins­ge­samt rund 25.000 von 70.000 Betrie­ben der Bau­bran­che wur­den danach in jedem drit­ten Betrieb Prei­se unter Min­dest­lohn gezahlt.

Zwar wie­gelt das BMF der­zeit noch alle For­de­run­gen nach zusätz­li­chen Zoll­fahn­dern kate­go­risch ab. Hin­ter den Kulis­sen wird aber bereits gerech­net. So sind laut BMF der­zeit 450 Stel­len in der zustän­di­gen Abtei­lung Finanz­kon­trol­le Schwarz­ar­beit des Zolls (FKS) unbe­setzt. Die­se könn­ten in den nächs­ten Mona­ten gezielt auf­ge­stockt wer­den, um so die Betriebs­prü­fun­gen zu inten­si­vie­ren. Mit wei­te­ren Bran­chen, die in den Min­dest­lohn ein­be­zo­gen wer­den (zuletzt: Fri­sö­re), wächst der Druck auf die Behör­den, den Min­dest­lohn auch in der Pra­xis durch­zu­set­zen. Die ent­spre­chen­den Min­dest­lohn-Bran­chen sind gut bera­ten, es nicht dar­auf ankom­men zu las­sen (Quel­le: Schwarz­ar­beit in Zah­len).

Für die Pra­xis: Die Öffent­lich­keit ist jetzt auch für das The­ma „Min­dest­lohn“ sen­si­bi­li­siert. Der Druck auf die Behör­den ein­zu­grei­fen, steigt. Even­tu­ell dürf­te der Buß­geld-Kata­log neu regelt wer­den, so dass schon gerings­te Ver­stö­ße exis­ten­zi­el­le Aus­wir­kun­gen für Betrie­be brin­gen. Ver­stö­ße, die mit einem Buß­geld über 2.500 EUR belangt wer­den (und das ist schon bei einem nach­ge­wie­se­nen Arbeit­neh­mer der Fall), haben weit rei­chen­de Kon­se­quen­zen: Es droht der Aus­schluss für öffent­li­che Aus­schrei­bun­gen und zwar bis zu 3 Jahren.

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