Kategorien
Aktuell

Alternativ-Job: Fremd-Geschäftsführer im Familien-Unternehmen – was braucht man dazu?

Wenn die eige­ne GmbH nicht rich­tig ins Lau­fen kommt, kann es eine Alter­na­ti­ve sein, sich als Fremd-Geschäfts­füh­rer – z. B. in einem Fami­li­en-Unter­neh­men ohne geeig­ne­ten Nach­fol­ger – zu bewer­ben. Unser TIPP >

Klei­ne­re und mit­tel­gro­ße Fami­li­en-GmbHs wer­den meis­tens von den Fami­li­en-Mit­glie­dern selbst geführt. Auch in der zwei­ten und drit­ten Gene­ra­ti­on. Wächst das Unter­neh­men ste­tig, wird das schnell anders. Schon beim Über­gang zur ers­ten Gene­ra­ti­on wer­den sehr oft Fremd-Geschäfts­füh­rer ein­ge­schal­tet (Chan­ge-Manage­ment). Vor­teil: Der Seni­or kann in Ruhe „los­las­sen“. Auch dann, wenn der Juni­or die Geschäf­te noch nicht selbst voll­stän­dig über­neh­men kann – sei es, weil er die not­wen­di­ge Aus­bil­dung nicht abge­schlos­sen hat oder weil ihm noch prak­ti­sche Erfah­rung fehlt. Rund 60% der Unter­neh­men, die einen Fremd-Geschäfts­füh­rer (auf Zeit) ein­ge­stellt haben, haben damit gute Erfah­run­gen gemacht. Nur 4% geben an, mit dem Fremd-Geschäfts­füh­rer schlech­te oder nicht so gute Erfah­run­gen gemacht zu haben (Quel­le: INTES-Stu­die „Fremd-Manage­ment in Fami­li­en-Unter­neh­men“, Bonn 2010).

Auf die Fra­ge nach dem Anfor­de­rungs­pro­fil, die der Fremd-Geschäfts­füh­rer mit­brin­gen soll­te, ergibt sich eine kla­re Prioritätenliste:

- am häu­figs­ten genannt wer­den Fach­kennt­nis­se und Fachkompetenz,

- erst an zwei­ter Stel­le ste­hen die Branchenkenntnisse,

- als per­sön­li­che Eigen­schaft ist Sozi­al­kom­pe­tenz ausschlaggebend,

- aber auch ein hoher Grad an Loya­li­tät und Integrität.

Sen­si­ble Stel­le in der Zusam­men­ar­beit zwi­schen Fami­li­en-Gesell­schaf­tern und dem Fremd-Geschäfts­füh­rer ist und bleibt aber die „Che­mie“. Für den Fremd-Geschäfts­füh­rer kommt es ganz beson­ders dar­auf an, sich gut auf die spe­zi­fi­sche Aus­prä­gung und Inter­es­sen­la­ge der Fami­li­en-Mit­glie­der ein­stel­len zu kön­nen (z. B. kul­tu­rel­le Inter­es­sen, Spon­so­ring, gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment). „Passt“ die­ses Umfeld zur Per­sön­lich­keit des Fremd-Geschäfts­füh­rers ste­hen die Chan­cen für eine erfolg­rei­che Zusam­men­ar­beit gut.

Für die Pra­xis: Wenn Sie sich für den Job des (Fremd-) Geschäfts­füh­rers in einem Fami­li­en-Unter­neh­men inter­es­sie­ren, kommt es in ers­ter Linie auf Refe­ren­zen und aus­sa­ge­kräf­ti­ge Zeug­nis­se an. Wenn Sie bis­her ledig­lich als Gesell­schaf­ter-Geschäfts­füh­rer im eige­nen Unter­neh­men tätig waren und Sie des­we­gen sol­che Emp­feh­lun­gen nicht nach­wei­sen kön­nen, sind Sie gut bera­ten, den Ein­stieg in die Fremd-Geschäfts­füh­rer-Posi­ti­on über eine renom­mier­te Per­so­nal-Bera­tung zu wäh­len. U. U. kön­nen Sie dort auch noch geziel­te Per­sön­lich­keits­ent­wick­lungs-Bau­stei­ne trai­nie­ren und sich so wei­ter zu qualifizieren.

Prak­ti­sche Arbeits­hil­fe > Wie wer­de ich Geschäftsführer?

Die­se sehr inter­es­san­te und auf­schluss­rei­che Stu­die zum The­ma Fremd-Manage­ment in Fami­li­en­un­ter­neh­men haben Prof. Klaus Schweinsberg/Leonie M. Koe­nen durch­ge­führt. Dazu haben die Autoren ins­ge­samt 207 mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men aus ver­schie­de­nen Bran­chen zu Ihren Erfah­run­gen und Anfor­de­run­gen an das Fremd-Manage­ment befragt und dar­aus prak­ti­sche Hand­lungs­an­lei­tun­gen ent­wi­ckelt. Sie erhal­ten die Stu­die (29,90 EUR inkl. MWSt) bei der INTES-Unter­neh­mens­be­ra­tung > eMail: schweinsberg@intes-akademie.de, z. Hd. Herrn Rie­der, Stich­wort: Stu­die „Fremd-Manage­ment im Familienunternehmen“.