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Volkelt-Briefe

Steuern: FG Düsseldorf – noch strengere Vorgaben für Gesellschafter-Bürgschaft

Ban­ken ver­lan­gen per­sön­li­che Bürg­schaf­ten von Ihnen. Trost: Nimmt die Bank Sie in der GmbH-Kri­se mit der Bürg­schaft in Anspruch, erhöht das Ihren Ver­lust. Sie kön­nen den Betrag als nach­träg­li­che Anschaf­fungs­kos­ten für die GmbH-Betei­li­gung steu­er­lich ver­rech­nen. Ach­tung:

Schon bei der Bürg­schafts­über­nah­me müs­sen die Vor­aus­set­zun­gen für eine steu­er­li­che Aner­ken­nung vor­lie­gen. Beach­ten Sie dazu die Aus­füh­run­gen des FG Düs­sel­dorf (Urteil vom 20.11.2012, 13 K 180/11 E). Danach darf es sich nicht um ein Eigen­ka­pi­tal erset­zen­des Dar­le­hen han­deln. Das ist der Fall,

  1. wenn das Dar­le­hen bereits in der GmbH-Kri­se gewährt wird (Kri­sen­bürg­schaft),
  2. wenn das Dar­le­hen in der GmbH-Kri­se ste­hen gelas­sen wird (kri­sen­be­stimm­tes Dar­le­hen) oder
  3. wenn das Dar­le­hen mit einer Sanie­rung der GmbH gewährt wird (Finanz­plan-Bürg­schaft).

Ein wich­ti­ger Anhalts­punkt für die GmbH-Kri­se ist, dass die Haus­bank und auch eine ande­re Bank für den not­wen­di­gen Kre­dit die Über­nah­me der Bürg­schaft durch den Gesell­schaf­ter ver­langt (BGH, Urteil vom 28.9.1987, II ZR 28/27, NRW RR 1988, 881). Die­ser Nach­weis ist aber im Nach­hin­ein nicht mehr zu erbrin­gen. Vor­teil für den Gesell­schaf­ter bis­her: Das Finanz­amt muss­te die Kos­ten der Bürg­schaft dann als nach­träg­li­che Anschaffungs­kosten aner­ken­nen. Jetzt hat aber das FG Düs­sel­dorf ange­deu­tet, dass es die­se Rechts­la­ge nicht mehr so ste­hen las­sen will. Danach liegt eine Kri­sen­bürg­schaft bereits dann vor, „wenn die GmbH selbst nicht über aus­rei­chen­de Sicher­hei­ten ver­fügt, um sich am Kapi­tal­markt zu finan­zie­ren“.

Für die Pra­xis: Nach dem FG Düs­sel­dorf-Urteil wer­den die Finanz­äm­ter in Zukunft immer prü­fen, ob die GmbH über­haupt „kre­dit­wür­dig“ war. Vor­aus­set­zung dazu ist, dass die GmbH eige­nes Ver­mö­gen, das als Sicher­heit gewährt wer­den kann, vor­han­den ist (Grund­stü­cke, Maschi­nen, Pkw usw.). Ist das nicht der Fall, müs­sen Sie davon aus­ge­hen, dass die Bürg­schafts­über­nah­me steu­er­lich nicht aner­kannt wird.

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