Erste Prognosen weisen darauf hin, dass spätestens im 2. Quartal 2013 mit dem ersten Zinsschub zu rechnen ist. Zwar hat die Europäische Zentralbank (EZB) noch keinen offiziellen Termin für die erste Anpassung nach oben genannt (derzeit: 0,75 %, Prognose: + 0,25 %). Unterdessen …
scheint auch weitgehender Konsens darüber zu bestehen, zumindest einen Teil der Schuldenproblematik mit zusätzlichem Geld abzufedern. Auch das wird sich auf die Zinsen auswirken. Für Sie als Geschäftsführer bedeutet das:
- wie wirken sich die steigenden Zinsen insgesamt auf die Kalkulation und auf bevorstehende Investitionsentscheidungen aus? (1),
- welche konkreten anstehenden Finanzierungen müssen überplant werden? (2)
- wo sind jetzt noch Um- und Anschlussfinanzierungen möglich? (3) und
- wie müssen die Preissteigerungen in der Kalkulation eingerechnet werden? (4).
In vielen Branchen werden Inflation und die steigenden Kapitalkosten zu (weiter) deutlichen Preiserhöhungen auf den Beschaffungsmärkten führen. Früher oder später müssen Sie die Preise neu kalkulieren. Faustregel: Wer die Preise möglichst früh erhöht, rettet zumindest einen Teil des Ertrages. In der Regel reagiert die Nachfrage wenig elastisch, d. h. die Kunden werden Ihr Verhalten erst verzögert an die neuen Preise anpassen. Für mittel- und langfristig geplante Investitionen gilt: Höhere Preise wirken sich auf die Mengen aus. Hier lohnt genaues Nachplanen. Eventuell müssen Sie das Investitionsvolumen insgesamt herunterfahren.
Für die Praxis: Noch hölt sich die EZB in Sachen Prognose Zinstrend 2013 zurück. Als erster Indikator für eine Zinstrendwende sind die Zinsen für die Baufinanzierung in Deutschland bereits zu Jahresbeginn gestiegen. Die meisten Banken nehmen für Risikofinanzierungen bereits seit Dezember 2012 höhere Zinsen. Die normalen Bauzinsen steigen erfahrungsgemäß mit einer Verzögerung von 6 Monaten. Für Bauinvestitionen sollten Sie also umgehend über günstige Anschlussfinanzierungen verhandeln.