Viele BISS-Leser haben nachgefragt, warum wir zur Fußnoten-Affaire nichts zu sagen haben oder ob es uns die Sprache verschlagen hat. Jetzt, nachdem Alles ausgestanden ist, dürfen wir reden. Die Dissertation selbst hat 15.000 Euros gekostet und wurde von einem gewissen Adrain von Schmalenbach geschrieben – einem glücklosen und verarmten Vertreter seiner Zunft. Das erklärt auch, warum es so lange gedauert hat. Von Schmalenbach musste zwischenzeitlich mehrmals in die Reha. In der Szene für sog. externe Promotionen gilt er als zuverlässiger Schreiberling, der auch gerne mal in genialistische Prosa fällt und gelegentlich die Grenze zwischen wissenschaftlicher Analyse und freimaurerischer Deutung als fließend begreift. Insider kennen ihn privat als tobsüchtig und tollpatschig, aber schweigsam wie ein riesiges verschlossenes Tor zu einem marokkanisches Kasbah, hinter dem Sodom und Gomorrha wüten. Die Guttenbergsche Arbeit war seine vorläufig letzte. Unterdessen lebt von Schmalenbach auf einer kleinen Farm in Paraguay und züchtet Pelikane, während der Verteidigungsminister zu Hause die Suppe auslöffeln muss. Noch Fragen?
Literatur: Fußnotengesellen, Aus dem Leben des Hochstaplers Adrian von Schmalenbach > zum Roman
Auch Frau Koch-Mehrin ist unterdessen ohne Doktor-Titel …