Ob Amazon oder Alibaba: Die „Großen” verschlingen die „Kleinen”. Oder doch nicht? Noch gibt es viele kleinere Online-Shops, die den Großen den Schneid abkaufen, gute Umsätze machen und vor allem gute Erträge erwirtschaften. Dabei zeigt sich, dass es im Online-Handel immer mehr auf Nischenprodukte, gutes Marketing und besten Service ankommt. Und das sind die Faktoren, die kleinere Online-Anbieter erfolgreich machen: …
- Limitierte Angebote: Beste Erfahrungen mit zeitlich befristeten Sonderangeboten mit Markenware für Familien macht der Modeanbieter Limango. Jeweils für 2, maximal 3 Tage gibt es Sonderposten bekannter Marken – bis zu 70 % günstiger als im Normalgeschäft. Der Online-Händler Oh April tritt sogar mit einer eigenen, streng limitierten Kollektion an. Die gewollte Verknappung klappt so gut, dass die Kunden neue Produkte im stationären Laden in Köln kaufen und dafür sogar Schlange stehen.
- Exzellenter Service: Als Spezialist rund um Fahrradbedarf setzt Bike-Components auf geschulte und bestens qualifizierte Beratung. Alle Mitarbeiter sind selbst passionierte Radfahrer und wissen, wovon sie sprechen und worüber sie beraten. Mit einer selbst-entwickelten KI-Lösung kommt der Radsport-Kunde zwei Klicks schneller zum gewünschten Produkt als bei der Konkurrenz.
- Emotionen: Influencer machen vor, wie Emotionen geht. Zuerst wird die Fangemeinde aufgebaut. Im zweiten Schritt wird der passende Online-Shop begründet. Die Produkte werden inszeniert, mit dem Ergebnis einer extrem hohen Kaufbereitschaft und einer exzellenten Kundenbindung. Da sind selbst lange Lieferzeiten kein Problem (Camushka, Kati Hummels, Pamela Reif).
Dennoch – die 4 größten Online-Händler auf dem deutschen Markt (Amazon, Otto, Zalando, Ebay) konnten ihren Marktanteil von 52 % im Jahr 2013 auf 61 % im letzten Jahr steigern. In erster Linie aber auf Kosten des stationären Handels – nicht aber unbedingt auf Kosten der kleinen, spezialisierten E‑Commerce-Anbieter in Deutschland. Nischenlösungen bleiben gefragt und haben Potential.