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Volkelt-Briefe

Forecast: Wie Sie Ihre GmbH richtig und rechtzeitig auf den Abschwung einstellen

Noch läuft die Kon­junk­tur für vie­le Unter­neh­men gut. Die Auf­trags­bü­cher sind voll (Bau, Hand­werk) und die Auf­trä­ge rei­chen in den vie­len Bran­chen bis ins 2. Halb­jahr 2019. Eine kla­re Abschwä­chung ist aber bereits im Fahr­zeug­bau und bei vie­len klei­ne­ren und mit­tel­stän­di­schen Zulie­fe­rern aus­zu­ma­chen. Wich­tig ist, den Abschwung (die Rezes­si­on) anzu­neh­men, nicht zu ver­drän­gen und ener­gisch gegen­zu­steu­ern. Unter­des­sen spre­chen alle volks­wirt­schaft­li­chen Indi­ka­to­ren eine deut­li­che Spra­che. Für Sie als Unter­neh­mer bedeu­tet das: …

  • Ratio­na­li­sie­rungs-Inves­ti­tio­nen vor Erwei­te­rungs-Inves­ti­tio­nen: Beher­zi­gen Sie ab sofort die alten Unter­neh­mer-Regeln für Kon­junk­tur­schwan­kun­gen. Zum jet­zi­gen Zeit­punkt soll­ten die Pro­duk­ti­ons­kos­ten so weit wie mög­lich her­un­ter­ge­fah­ren und Fol­ge­auf­trä­ge zur Kapa­zi­täts­aus­las­tung beschafft werden.
  • Set­zen Sie bei den Auf­trä­gen den Schwer­punkt auf „Ren­di­te vor Umsatz“. Prü­fen Sie, an wel­chen Stel­len Sie bei einem Rück­gang der Auf­trä­ge Ihre Kapa­zi­tä­ten anpas­sen können.
  • Machen Sie kei­ne Kom­pro­mis­se bei den Preisen.
  • Kon­tak­ten Sie früh­zei­tig und kon­ti­nu­ier­lich Ihre Bank. Bezie­hen Sie Ihren Fir­men­kun­den­be­ra­ter  in Ihre Kri­sen­pla­nun­gen ein. Sor­gen Sie dafür, dass Sie per­ma­nent über Plan- und Bran­chen­zah­len ver­fü­gen und Ihre BWA, Jah­res­bi­lanz, Ver­mö­gens- und Liqui­di­täts­sta­tus aktu­ell sind.
  • Machen Sie Ihr Unter­neh­men fit für Kurz­ar­beit – die ent­spre­chen­den Rah­men­be­din­gun­gen sind bereits in der Schub­la­de. Sobald die ers­ten Rezes­si­ons­aus­wir­kun­gen spür­bar wer­den (Anstei­gen der Arbeits­lo­sen­quo­te auf > 5 %) dürf­te die För­der­dau­er wie­der ver­län­gert werden.

2019 wer­den die Prei­se in vie­len Märk­ten wei­ter stie­gen. Die offi­zi­el­le Sta­tis­tik wies  zuletzt eine Preis­stei­ge­rungs­ra­te von 1,6 % aus. Vie­le Geschäfts­füh­rer haben in 2018 in der Rea­li­tät aber wesent­lich höhe­re Preis­stei­ge­run­gen für Vor­pro­duk­te hin­neh­men müs­sen als dies in den offi­zi­el­len Sta­tis­ti­ken zum Aus­druck gekom­men ist. Die­se Dun­kel­zif­fer-Infla­ti­on wird auch 2019 zu Buche schla­gen, weil vie­le Unter­neh­men Preis­stei­ge­run­gen erst mit neu­en Ver­trags­ab­schlüs­sen wei­ter­ge­ben kön­nen. Die Prei­se wer­den auch im Gesamt­jahr 2019 wie­der stei­gen. Für Sie als Unter­neh­mer bedeu­tet das:

  • Für län­ger­fris­ti­ge Pro­jek­te müs­sen die Preis­stei­ge­run­gen in der Kal­ku­la­ti­on berück­sich­tigt wer­den. Am bes­ten ver­ein­ba­ren Sie Ver­trä­ge mit (Tages-) Preis­klau­seln. U. U. lohnt es, spe­ku­la­tiv mit Vor­rä­ten zu wirt­schaf­ten. Umge­kehrt sind Ver­trä­ge mit Zulie­fe­rern und Lie­fe­ran­ten unbe­dingt auf Preis­klau­seln zu prü­fen, damit Sie wis­sen, auf was Sie sich einlassen.
  • Unter­neh­men, die in frem­den Geschäfts­räu­men tätig sind, soll­ten prü­fen, ob sich die Anschaf­fung einer Immo­bi­lie (im Pri­vat- oder Geschäfts­ver­mö­gen) rechnet.
  • Beson­ders im Fokus ste­hen wei­ter­hin die Ener­gie­kos­ten. Die­se wer­den wei­ter stei­gen. Dazu wird das Ener­gie-Oli­go­pol die Markt­la­ge zu sei­nen Guns­ten voll aus­schöp­fen. Stel­len Sie eine Ener­gie­bi­lanz für Ihr Unter­neh­men auf und pla­nen Sie kurz- und mit­tel­fris­ti­ge Energiesparmaßnahmen.
  • Ein­zel­ab­spra­chen mit A‑Kunden (B2B) soll­ten Sie nicht von vor­ne­her­ein aus­schlie­ßen. Infor­mie­ren Sie sich genau über die Wün­sche die­ser Kun­den. Wel­chen kon­kre­ten Bedarf haben sie? Wie haben sie in der Ver­gan­gen­heit auf Preis­er­hö­hun­gen reagiert?
  • Prü­fen Sie, wie Sie A‑Kunden ent­ge­gen­kom­men kön­nen, ohne auf die Preis­er­hö­hung zu ver­zich­ten. Bei­spiel: Gewäh­ren Sie beson­ders sen­si­blen Kun­den für die ers­ten Käu­fe nach der Preis­er­hö­hung Rabatte.
  • Klei­ne­re Preis­er­hö­hun­gen in kür­ze­ren Abstän­den kön­nen Kun­den bes­ser ver­kraf­ten und wer­den ten­den­zi­ell leich­ter akzep­tiert. Die­se Stra­te­gie eig­net sich im Con­su­mer-Markt, da die­se preis­sen­si­bler reagie­ren und schnel­ler zur Kon­kur­renz wechseln.
Es geht nicht dar­um, vor­ei­lig in Aktio­nis­mus zu fal­len. Aber es gilt: Wer zu spät kommt, zahlt in der Regel drauf. Als Geschäfts­füh­rer ist es Ihre Auf­ga­be, früh­zei­tig die Rich­tung vor­zu­ge­ben oder zu ändern und ent­spre­chen­de Maß­nah­men vor­be­rei­ten zu las­sen. Erfah­rungs­ge­mäß kom­men gute auf­ge­stell­te Unter­neh­men bes­ser durch Kri­sen­zei­ten. Zugleich bie­ten sich neue Chan­cen an der Arbeit­neh­mer­front. Stel­len Sie auf wech­sel­wil­li­ge Arbeit­neh­mer von der Kon­kur­renz ein – der Wett­lauf um gute Mit­ar­bei­ter geht in die nächs­te Runde.

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