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Volkelt-Briefe

Digitales: Die Erfolgsgaranten heißen Wachstum und Kapital

Tra­di­tio­nel­le Unter­neh­men rech­nen – ver­ein­facht gesagt – in Auf­wand und Ertrag. Damit ist nicht nur das kal­ku­la­to­ri­sche Den­ken in einem sta­ti­schen Maß­stab gemeint, son­dern in ers­ter Linie eine Ein­stel­lung: Die Chan­ce eines Geschäfts­mo­dells ori­en­tiert sich in Zei­ten der Digi­ta­li­sie­rung und Ska­lie­rung aber nicht mehr an der Fort­schrei­bung real erziel­ba­rer Umsät­ze, son­dern an den in der Zukunft mög­li­chen Wachs­tums­ra­ten. Die Bewer­tung der Start­Ups an den Kapi­tal­märk­ten rich­tet sich damit in ers­ter Linie an der Wachs­tums­ra­te. Kon­kret: Unter­neh­men mit 10 bis 30 Mio. Umsatz soll­ten in den ver­gan­ge­nen 3 Jah­ren ein jähr­li­ches Wachs­tum um jeweils 80 % schaf­fen, um für die nächs­ten Finan­zie­rungs­run­den vor­zeig­ba­re Kar­ten zu haben. Unter­neh­men mit 30 bis 100 Mio. Umsatz soll­ten in den ver­gan­ge­nen 3 Jah­ren ein jähr­li­ches Wachs­tum von 50 % vor­zei­gen können.

Unter­des­sen …

ist eine neue Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft auch in Deutsch­land ange­kom­men. In 2018 wur­den ins­ge­samt etwas mehr als 4 Mrd. Dol­lar in deut­sche Tech-Fir­men inves­tiert. Gegen­über dem Vor­jahr bedeu­tet das einen Zuwachs von 35 %. Unter den Top-50-Tech-Fir­men in Euro­pa gibt es 13 deut­sche Unter­neh­men, das bedeu­tet Rang 1 vor der Schweiz und Frank­reich. Dazu gehö­ren Namen wie Black­la­ne, Exa­sol, Chrono24, N26 oder Outfittery.

Nicht ganz so erfolg­reich ver­läuft die Durch­set­zungs­bi­lanz deut­scher Start­Ups. Konn­te sich vor eini­gen Jah­ren noch jede fünf­te Geschäfts­idee in der Pra­xis erfolg­reich durch­set­zen, steigt die Zahl der Geschäfts­mo­del­le, die sich in der Pra­xis nicht durch­set­zen kön­nen und wie­der vom Markt ver­schwin­den. In 2018 schei­ter­ten 9 von 10 Start­Ups und bescher­ten ihren Finan­zie­rern einen Total­ver­lust. Unter­neh­mer und Geschäfts­füh­rer brau­chen auf die­sem Markt also deut­lich stär­ke­re Neh­mer­qua­li­tä­ten als auf tra­di­tio­nel­len Märk­ten. Wie in den USA ist Miss­erfolg kein Makel mehr.

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